Category Archives: Recap

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Zusammen mit André Voigt und Johannes Huebner bespreche ich Spiel für Spiel das Pokalwochenende in München, Albas Finalsieg und mögliche Lehren im Hinblick auf die Playoffs.

[Diesen Podcast habe ich exklusiv für GOT NEXXT aufgenommen. Wer reinhören möchte, folgt einfach diesem Link.]

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„Wir sind uns wirklich sehr ähnlich“, reagierte Ludwigsburgs Head Coach John Patrick angesprochen auf den Vergleich zwischen seinem Spielsystem und dem von ALBAs Cheftrainer Sasa Obradovic unter der Woche im Podcast von Telekom Basketball. Das habe er schon in dessen erster Saison in Berlin gemerkt.

Dennoch bemüht er sich, sich nicht mit fremden Federn zu schmücken. Hier sei er der erste gewesen, der die Fullcourt-Presse hat spielen lassen, aber das sei nicht so weit weg gewesen von dem, was auch Maccabi Tel Aviv vor fünf oder sechs Jahren schon gespielt hat. „Und mittlerweile pressen fast alle guten Teams“, so Patrick weiter. Mehr noch: Es sei Teil des modernen Basketballs.

Ob dem jeder Beobachter zustimmen würde, ist unklar, denn Patricks Art, Basketball zu spielen, wird nicht überall gefeiert; als zu destruktiv, zu unbequem, zu unattraktiv wird die Ganzfeld-Presse von vielen erlebt. Man könnte allerdings genauso gut die absolute Leidenschaft assoziieren, mit der seine Teams auf dem Parkett agieren. Und die ist eher positiv konnotiert. Mit Göttingen gewann der US-Amerikaner 2010 so überraschend die Eurochallenge, kegelte 2012 mit Aufsteiger Würzburg überraschend ALBA BERLIN aus den BBL-Playoffs und hat auch in Ludwigsburg wieder ein Team geformt, das trotz vermeintlicher individueller Nachteile als Gesamtgefüge sehr gut funktioniert. Und sich nach zwei Begegnungen mit ALBA zu Berlins Kryptonit zu mausern scheint.

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Es war ein gebrauchter Tag für ALBA BERLIN. Zum Start in die Eurocup-Saison bekam es das Team im deutsch-deutschen Duell mit den MHP Riesen Ludwigsburg zu tun – und von den glänzend eingestellten Schwaben mal eben direkt seine Grenzen aufgezeigt.

Mit vier Siegen war das Team von Head Coach Sasa Obradovic in die Saison gestartet: Gegen Crailsheim hatten sich die Hauptstädter in der Schlussphase zwar schwergetan, mit Ulm, Göttingen und Bayreuth aber wenig Mühe gehabt.

Dennoch wollte keiner den Auftakt überschätzen – dafür fehlte den Berlinern schlicht ein echter Gradmesser. Die Rolle nahm jetzt Ludwigsburg ein, allerdings in einer für Obradovic frustrierenden Art und Weise.

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76:77 verloren gegen Spanien. Euro-Aus in der Vorrunde. Trotzdem bot das Team von Bundestrainer Chris Fleming den Favoriten aus Spanien bis zur letzten Sekunde Paroli. Die Einzelkritik.

Dirk Nowitzki

Es war Dirk Nowitzkis wohl letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft, wahrscheinlich auch sein letztes auf deutschem Boden – und leider auch sein schwächstes bei diesem Turnier. Weil die Spanier es ihm schwerer machten als alle anderen Gegner bisher … Sein ersten Dreier fiel noch in unbestechlicher Dirk-Manier durch die Reuse, bis Ende des dritten Viertels folgten aber nur zwei weitere Versuche.

Nikola Mirotic frontete Dirk bei jeder Gelegenheit, bekam der Würzburger den Ball am Zonenrand, kam direkt die aggressive Hilfe; an der Dreierlinie hatte er stets mindestens eine Hand im Gesicht. Im vierten Viertel bäumte sich Nowitzki nochmal auf, traf einen wichtigen Dreier kurz vor Schluss und verabschiedete sich unter Tränen von einem Publikum, das ihm einen mehr als gebührenden Abschied schenkte. Es war nicht sein Spiel, deutete aber auch an, dass andere es ohne ihn richten werden können. Here’s to one of the greatest of all time: Danke, Dirk!

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82:89 verloren gegen Italien. Wer aus dem Kader von Coach Chris Fleming überzeugte, wer fiel leistungstechnisch ab? Die Einzelkritik beleuchtet die Leistungen aller DBB-Akteure.

Dennis Schröder

Anders als noch im Türkei-Spiel startete Dennis Schröder aggressiv in die Partie, machte per Drive die ersten deutschen Punkte und übernahm die Verantwortung für den deutschen Angriff. Auch die Italiener machten gegen den Aufbauspieler die Zone dicht und zwangen ihn zu Würfen; heute allerdings traf er nicht nur seinen ersten Dreier, sondern fand in der Folge auch immer wieder Lücken im Zug zum Korb. Mit 29 Punkten war Schröder erneut Topscorer des DBB, im Pick-and-Roll traf er gute Entscheidungen und setzte mehrfach erst Dirk Nowitzki, dann Tibor Pleiß schön in Szene. Seine Mismatches attackierte er bedingungslos und hatte einzig beim Abschluss nicht immer Glück.

Auch in der Verteidigung erledigte Schröder seinen Job durchaus ordentlich, hatte seine Hände stets oben und blieb seltener in den Blöcken hängen. Im vierten Viertel übernahm er erneut Verantwortung, erzielte zehn Punkte und hatte letztlich den Sieg in den Händen – sein Korbleger mit Ablauf der Uhr allerdings wollte nicht fallen.

In der Verlängerung hielt er sich zurück, brachte den Ball in Nowitzkis Hände und ließ den Routinier machen. Erst als Nowitzki seine Würfe nicht mehr traf, ging er selbst wieder zum Korb, verlor dabei in der so wichtigen Phase gleich zweimal den Ball und zog das Unbehagen des Publikums auf sich. Vier Viertel überragend, in der Overtime leicht überfordert … der Mann ist 21.

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Das 75:80 der deutschen Basketballnationalmannschaft war eine der bittersten Niederlagen der vergangenen Jahre. Deutschland lag früh hoch zurück, kämpfte sich an aggressiv aufspielende Türken heran – nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Die Einzelkritik beleuchtet die Leistungen aller DBB-Akteure.

Dennis Schröder

Es war das schwächste Spiel von Dennis Schröder bei dieser EuroBasket – trotz seiner 24 Punkte. Sehr passiv startete er in die Partie, wurde von Sinan Güler über das gesamte Feld verteidigt und fand kaum die richtige Antwort: Am Korb wurde Schröder erst abgeräumt, spielte im nächsten Angriff einen Ballverlust und war dann merklich raus aus seinem Rhythmus und der Partie, weil er sich in jedem Angriff gegen eine Mauer aus roten Trikots anlaufen sah.

Defensiv verlor er mehrfach den über die ersten beiden Partien sehr enttäuschenden Ali Muhammed, der sich prompt mit zwei Dreiern bedankte. Zwar bäumte sich Deutschlands designierter Leader immer wieder auf – traf hier einen Floater, da ein paar Freiwürfe – in der Summe wollte ihm aber zu wenig gelingen. Was Schröder zugutegehalten werden sollte, ist, dass er über weite Strecken Verantwortung übernehmen wollte … zumindest als Scorer. Seine Entscheidungen waren dabei nicht immer glücklich, ihm fehlte aber auch ganz klar die Unterstützung seiner Teamkollegen, die sich zum größten Teil nur zu gerne hinter ihm versteckten.

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Deutschland verlor so knapp wie unglücklich gegen die Favoriten aus Serbien. Wie sich die Akteure von Bundestrainer Chris Fleming dabei jeweils schlugen, beleuchtet Jannes Schäfer in seiner DBB-Einzelkritik.

Dennis Schröder

Ab der ersten Minute attackierte Dennis Schröder aggressiv den Korb und zeigte vor allem im ersten Viertel, dass auch Serbien große Schwierigkeiten damit hat, seine Schnelligkeit zu kontern. Der Braunschweiger leistete sich vor allem im zweiten Viertel aber einige unnötige Ballverluste, fand mit laufender Spieldauer jedoch zunehmend eine Balance zwischen eigenen Abschlüssen und Kickouts in die Ecke oder auf den Flügel. Dort warteten Deutschlands Schützen und verwandelten seine Anspiele vor allem in der zweiten Hälfte zielgenau.

Gegen Ende des Spiels allerdings wirkte der 21-Jährige leicht überfordert: Zu tief zog er in die Zone, fand dann keine Anspielstationen und musste unter Zeitdruck neue Optionen auftun. Auch seine Wurfauswahl war gegen Ende – nicht nur selbstverschuldet, sondern auch, weil ihm spät in der Uhr die die Alternative fehlte – durchaus zweifelhaft. Die Nerven von der Linie allerdings behielt der Point Guard und konnte auch Milos Teodosic im Zaum halten, als es drauf ankam. Ein über weite Strecken starkes, mitunter dominantes Spiel von Schröder, am Ende aber sollte er offensiv Lehrgeld zahlen.

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Island geschlagen, aber auch gut gespielt? Diese Frage beantwortet an dieser Stelle Jannes Schäfer mit seiner DBB-Einzelkritik. Nach jeder Partie der deutschen Basketballnationalmannschaft checkt er die Leistungen jedes Akteurs mit dem Bundesadler, sagt was gut oder eben weniger optimal lief.

Dennis Schröder

Dennis Schröder kam mit einem getroffenen Dreier gut ins Spiel und zeigte sich gerade im ersten Viertel sehr bereit, den Molten zu teilen. Heiko Schaffartzik und Anton Gavel nutzten seine Pässe aus der Penetration immer wieder für aggressive Drives in der zweiten Angriffswelle, aber auch selbst traf Schröder in der ersten Hälfte hochprozentig; mit elf Punkten nach dem zweiten Viertel war er hinter Dirk Nowitzki Deutschlands zweitbester Scorer.

Mit Schröders Geschwindigkeit waren die Isländer maßlos überfordert, seine Pässe allerdings fanden gerade in den ersten 20 Minuten nicht immer das Ziel. Defensiv blieb er wie schon in der Vorbereitung zu oft in den Blöcken hängen und sorgte mit seinen Spekulationen auf den Steal nicht selten für freie Würfe für den motivierten Gegner.

Es war ein erster Vorgeschmack auf das, was der Atlanta Hawk bei dieser EM zu leisten imstande ist.

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Die diesjährigen BBL-Finals ähnelten in vielerlei Hinsicht den parallel laufenden NBA-Finals. Auf der einen Seite Bamberg: Ein Team mit überragendem Backcourt, das die Last in der Offensive auf viele Schultern verteilt und – davon mitunter überschattet – dennoch die beste Defensive der Liga stellte. Auf der anderen Seite Bayern: Ein Team, das immer polarisieren wird, auf Postups und Offensivrebounds baute und so versuchte, die beste Offensive der Hauptrunde durch die Finals zu retten.

Dass Bamberg im ersten Jahr nach dem Umbruch – mit zehn neuen Spielern, neuem Coach und veränderter Führungsetage – so schnell so weit sein würde, war vor der Saison nicht unbedingt abzusehen. Dennoch gingen die Baskets als Favoriten in die Serie, mussten aber lange zittern: Einen Defensivrebound war München vom 2-0 und folglich drei Matchbällen entfernt. Dass der Vorjahresmeister erneut so nah dran sein würde, war Überraschung genug.

Die letztendlich spannende Finalserie, die erstmals seit 2011 über fünf Spiele ging, schrieb viele Geschichten. Einige sollen hier erzählt werden.

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1. Malcolm Delaney; Heiko Schaffartzik; Bryce Taylor; Deon Thompson; John Bryant (FC Bayern München)

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Dass Malcolm Delaney das effizienteste Playofflineup der Bayern anführt, ist nach seiner Ernennung zum MVP der Regulären Saison und der Finals nur konsequent. Neben ihm stehen Heiko Schaffartzik, Bryce Taylor, Deon Thompson und John Bryant – allesamt wichtiger Pfeiler des diesjährigen Erfolgs.

Schon in der Hauptrunde gehörte diese Formation zu den zehn besten der Münchner, kam aber auf vergleichsweise wenig Minuten. In den Playoffs entdeckte Coach Svetislav Pesic dann gerade gegen Oldenburg, welchen Mehrwert diese Aufstellung aufs Feld brachte, und setzte von nun an in jedem Spiel auf sie. Vereinzelt in der ersten, eher aber in der zweiten Hälfte und gerade dann, wenn es gegen Ende eng wurde.

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