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Fünf Siege aus fünf Ligaspielen, den großen FC Bayern und die noch größeren San Antonio Spurs geschlagen: Seit 2005 ist ein Berliner Team nicht mehr so stark in die Saison gestartet. Wo liegen die Gründe des Traumauftakts der Albatrosse?

An dieser Stelle wurden Zweifel angemeldet, ob Alba tatsächlich das Zeug habe, die starke Form aus der Vorsaison zu konservieren. Den Berlinern war das herzlich egal, sie knüpften nahtlos an ihre starken Leistungen aus 2013/14 an. Also stellt sich die Frage nach einer Erklärung.

Vorweg: Es ist sehr früh in der Saison. Nach so wenig gespielten Partien ist allenfalls ein erster Trend auszumachen. Der darf sicher nicht überbewertet werden. Aber: Für den Einfluss des neuen Personals sowie eine Neuausrichtung des Spielsystems gibt es erste Anhaltspunkte. Anhaltspunkte für eine Entwicklung, die ihren Ursprung bereits im vergangenen Jahr nahm, die in ihrer Ausprägung aber doch neuartig ist.

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Die neue BBL-Saison beginnt in wenigen Tagen. Wisst ihr aber über das deutsche Basketball-Oberhaus anno 2014/15 bescheid? Wir gehen alle 18 Teams durch, klären, ob es für die Clubs bergauf oder -ab geht.

1. FC Bayern München

OffRtg: 119,5 (1), DefRtg: 102,1 (3), NetRtg: 17,4 (1)
Nach dem Abgang von MVP Malcolm Delaney wird die Verantwortung in München in Jahr eins nach der Meisterschaft gleichmäßiger verteilt. Mit Vasilije Micic haben die Bayern einen Point Guard für die Zukunft verpflichtet. Statt zu scoren kann er sich ganz darauf konzentrieren, all die offensiven Waffen um ihn herum in Szene zu setzen. Neben ihm bedeutet Anton Gavel offensiv wie defensiv ein deutliches Upgrade zu Steffen Hamann. In München aber ist auch er nur einer von vielen, kann sich offensiv zurücknehmen und sich in der Verteidigung die Lunge aus dem Leib rennen.
Im Frontcourt bringt Jan Jagla nicht nur seine Stärke am offensiven Brett, genau wie Dusko Savanovic zieht er mit seinem sicheren Wurf zusätzlich die Verteidigung auseinander; Chevon Troutman und Deon Thompson hingegen waren kaum Stretch, mehr Four. Den Platz in der Zone wissen die euroleagueerfahrenen John Bryant und Vladimir Stimac zu nutzen. Bis zum Erbrechen werden Micic und Nihad Djedovic ihre Pick-and-Rolls laufen können, an der Dreierlinie warten zu jeder Zeit Schützen, die hochprozentig treffen, wenn ihre Verteidiger absinken. Und die Großen können nicht nur am Brett abschließen, sondern verfügen allesamt auch über ein ausgeprägtes Spiel aus der Mitteldistanz. Von besonders kleinen bis extra großen Aufstellungen; mit drei Guards, vier Forwards, zwei Centern (die beide den Dreier treffen) – der diesjährige Bayernkader ist unglaublich variabel aufgestellt. Athletik ist vielleicht das einzige, was den Münchnern abgeht. Das könnte bestraft werden.
Trend: Hoch

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I uploaded a chart to Twitter this morning. It contained all the 2014-15 season ticket prices for the 18 Beko BBL teams. Some teams offer family packages, all of them seats for handicapped people, some teams have prices for children, others special prices for courtside view, and so on. Since something all teams have in common is a regular price and a reduced price for tickets, it seemed appropriate to me to compare these two and leave all the other parameters out of the equation.

So, what I did is I went to all the different team’s pages and located the minimum and the maximum for tickets within those two categories. (Try to find Ulm’s, not that simple…) Once I had all those prices in an Excel chart, I put them together in a smaller chart, sorted it by alphabetical order of the team name and colored the fields from red (most expensive) to green (cheapest). There’s a function for that in Excel. This is what I came up with and put in my tweet (that went through the roof, compared to pretty much all tweets I ever sent out):

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Für die Artland Dragons ist es vielleicht die Schlüsselszene der Saison 2013/14. Im ersten Playoffhalbfinale gegen Alba Berlin hat David Holston sein Team soeben kurz vor Schluss mit einem weiten Dreier über Cliff Hammonds in Führung gebracht. 72:69. Noch neun Sekunden zu spielen: Auszeit Berlin.

Abgesehen von den Jubelschreien der 300 mitgereisten Quakenbrücker Fans ist es ruhig in der mit knapp 10.000 Zuschauern gut gefüllten o2 World.

Es ist bei weitem nicht der erste wichtige Dreier, den Heimkehrer Holston für die Dragons trifft. Bereits vor drei Jahren trat der 1,68 m große Point Guard die Nachfolge von Tyrese Rice auf der Aufbauposition der Drachen an, bevor er ein Jahr später wieder in die Türkei verschwand. Von dort hatte ihn Neu-Headcoach Tyron McCoy zu Beginn seiner Amtszeit zurück ins Artland gelockt. Als einen von acht neuen Spielern, die die Abgänge von Demond Mallet, MarQuez Haynes, Bryce Taylor und Co. vergessen machen sollten. Als Teil eines rundum erneuerten Kaders, der McCoy nach drei Jahren an der Seite seines Vorgängers Stefan Koch nun einen erfolgreichen Einstieg ins Cheftrainerdasein ermöglichen sollte.

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„Das ist eins der dicksten Bücher, die ich überhaupt kenne,“ brüllt Michael Körner ins Sport1-Mikro. „Es heißt: ‚Wann … Anton Gavel … schon immer … für sein Team … da gewesen ist‘.“ Gavel mit den Punkten, Körner in Ekstase. Das Buch, um bei der Metapher zu bleiben, wäre tatsächlich ein sehr dickes. Kapitel vollgepackt mit spielentscheidenden Würfen, individuellen Auszeichnungen und mannschaftlichem Erfolg. Geschichten, die eine Karriere schreibt. Die Karriere eines Guards, der in der Tschechoslowakei geboren, aber in Deutschland zu Hause ist. Der mit 15 Jahren auszog, Basketballprofi zu werden, Europa erkundete und in Basketball-Deutschland zur Identifikationsfigur wuchs.

Mit Stationen in Karlsruhe, Gießen, Spanien und Griechenland landete Gavel 2009 als Ersatz für den verletzten John Goldsberry in Bamberg. Er blieb und sollte in der Folge helfen, die Geschichte des Bamberger Basketballs umzuschreiben. Nicht er alleine, aber als ein wichtiges Zahnrad im Getriebe des Erfolgs. Zusammen mit jenen, die Bamberg in diesem Sommer verlassen haben oder verlassen mussten, begründete er die erfolgreichste Ära in der Basketballhistorie der oberfränkischen Universitätsstadt. Und trägt großen Anteil daran, dass Bamberg schon jetzt, wohl aber spätestens in einigen Jahren in einem Atemzug genannt wird mit Bayer Leverkusen und Alba Berlin, den Basketballhochburgen der BBL-Geschichte.

[Diesen Artikel habe ich exklusiv für GOT NEXXT geschrieben. Wer Unterstützer ist und weiterlesen möchte, folgt einfach diesem Link.]

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„Ich fühle mich einfach unheimlich wohl in diesem Team,“ begründete Chris Kramer kürzlich seine Vertragsverlängerung bei den EWE Baskets Oldenburg, „aber ganz wichtig war das Wissen um den Verbleib von Rickey in Oldenburg.“ Der eine, Rickey Paulding, wird in seine achte Saison in Oldenburg gehen. Der andere, Chris Kramer, in seine dritte. Es ist die Stabilität, die Oldenburg in der Post-Bobby-Brown-Ära auszeichnet. Und die gute Stimmung im Team.

Beide stehen exemplarisch für den neuen Wind, der in Oldenburg weht. Beide sind sie tolle Charaktere, die sich stets professionell verhalten und auf dem Spielfeld pure Leidenschaft ausstrahlen. Kramer, dem mit einem besseren Wurf so viele Türen offenstünden, trägt im Ballvortrag nicht mehr nur einfach den Ball vor. Er kreiert vermehrt für seine Mitspieler und beweist weiter vor allem im Fastbreak seine Übersicht. Seine Bounce-Pässe aus vollem Lauf haben Highlight-Potenzial. Dass er defensiv zu den besten Spielern der Liga gehört, machte die Verlängerung umso wichtiger. Pro 100 Ballbesitze war Oldenburg mit Kramer defensiv drei Punkte besser als ohne ihn. Das ist nicht viel, aber immerhin der Bestwert im Team (unter allen Spielern mit mindestens 400 Minuten).

[Diesen Artikel habe ich exklusiv für CROSSOVER geschrieben. Wer weiterlesen möchte, folgt einfach diesem Link.]

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1. Malcolm Delaney; Heiko Schaffartzik; Bryce Taylor; Deon Thompson; John Bryant (FC Bayern München)

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Dass Malcolm Delaney das effizienteste Playofflineup der Bayern anführt, ist nach seiner Ernennung zum MVP der Regulären Saison und der Finals nur konsequent. Neben ihm stehen Heiko Schaffartzik, Bryce Taylor, Deon Thompson und John Bryant – allesamt wichtiger Pfeiler des diesjährigen Erfolgs.

Schon in der Hauptrunde gehörte diese Formation zu den zehn besten der Münchner, kam aber auf vergleichsweise wenig Minuten. In den Playoffs entdeckte Coach Svetislav Pesic dann gerade gegen Oldenburg, welchen Mehrwert diese Aufstellung aufs Feld brachte, und setzte von nun an in jedem Spiel auf sie. Vereinzelt in der ersten, eher aber in der zweiten Hälfte und gerade dann, wenn es gegen Ende eng wurde.

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Wurfquoten, Offensivrebounds, Ballverluste, Freiwürfe – nach Dean Oliver sind dies die vier Faktoren, die (in abnehmender Gewichtung) über Sieg und Niederlage im Basketball entscheiden. Spiele, Serien, Meisterschaften. In den diesjährigen BBL-Finals behielt der FC Bayern München in drei dieser vier Kategorien die Oberhand, ging in vier Spielen drei Mal als Sieger vom Platz und sicherte sich so die erste Meisterschaft seit 1955. Als eines der besten Offensivteams der letzten 16 Jahre.

Es war das nicht unerwartete Aufeinandertreffen zweier Superlative. Die beste Offensive gegen die beste Defensive der Liga. Der MVP gegen den besten Verteidiger. Der Serienmeister vergangener Tage gegen den designierten Serienmeister der kommenden Jahre.

Auf dem Parkett sollten die Finals bei aller Intensität allerdings nicht unbedingt die antizipierte Spannung bieten. Es brauchte kein fünftes Spiel, um den Meister zu küren. Zwei der vier Spiele grenzten an Blowouts, die anderen beiden wurden zumindest nicht erst mit dem letzten Wurf entschieden.

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Season’s over, Bayern take the Finals in four games. I wouldn’t say Alba came closest to beating Bayern these playoffs, as Oldenburg fought them over five games and actually caused a lot more trouble for Bayern’s offense. But Alba did come close and had to deal with a Bayern team that stepped up their game when it mattered most.

Anyways, I’ve done it for the first-round and second-round matchups, so here’s the Shot Charts for the Finals between Bayern München and Alba Berlin.¹

finale_alle

Shot Charts for the 2013/2014 Beko BBL Finals. (All numbers per June 19, 2014)

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Finals, Baby! Was wurde diese Saison nicht alles geschrieben, kommentiert, gesungen. Von Heimkehrern und Feindbildern, von Trikots an Kreuzen, Etats und Haftstrafen, von blassen MVPs und lauten Trash-Talkern. Wenn der FC Bayern München und Alba Berlin aufeinandertreffen, ist die Liste der Boulevard-Themen endlos.

Diese Finals-Vorschau möchte sich damit aber nicht beschäftigen. Denn in München und Berlin treffen die derzeit besten Basketball-Mannschaften Deutschlands aufeinander. Da kann Uli Hoeneß noch so viele Steuern hinterziehen; was zählt, ist auf dem Platz. Und da bietet die bevorstehende Finalserie eine Menge an erwähnenswerten Aspekten.

Anfangen könnte man bei der offensiven Dominanz, mit der Bayern München durch die Hauptrunde fegte. Oder bei der neu-erwachsenen Defensiv-Philosophie, die Alba augenscheinlich und statistisch zur besten Verteidigung der Liga macht. Dass diese beiden Teams nun in den Finals aufeinandertreffen, ist nur folgerichtig.

[Diesen Artikel habe ich exklusiv für CROSSOVER geschrieben. Wer weiterlesen möchte, folgt einfach diesem Link.]

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