Der Tenor war doch überraschend einstimming, zumindest gefühlt: „Alba macht’s“, so die herrschende Meinung. Und nach dem ersten Spiel der Halbfinalserie gegen den FC Bayern München sah es auch tatsächlich so aus, als hätten sich die Hauptstädter gefangen und nun die besseren Karten in der Hand. Doch die Münchner glichen vor heimischer Kulisse aus, Alba holte die dritte Partie, Bayern mit dem Rücken zur Wand die vierte Begegnung. So ging es mit einem 2-2 zurück nach Berlin – wo die Saison eines der beiden Teams definitiv zu Ende gehen würde.
Was am Donnerstagabend folgte, war das vielleicht beste BBL-Spiel aller Zeiten – zumindest gemessen an dem, was auf dem Spiel stand. Definitiv das beste, an das ich mich erinnern kann. Und gegen den Trend der Serie waren es tatsächlich die Münchner, die in der Verlängerung die Nerven behielten. Erneut, denn zum dritten Mal in drei Jahren zog Alba Berlin in einer Playoff-Serie gegen den Widersacher aus dem Süden den Kürzeren.
Wo sich Alba also in den wohlverdienten Sommerurlaub aufmacht, aus dem einige zentrale Akteure nicht nach Berlin zurückkehren werden, dürfen die Bayern weiter hoffen, ihren Titel zu verteidigen. Im Finale aber warten die Bamberger – und das schon sehr lange. Denn deren „Sweep“ gegen Ulm (der zweite in den diesjährigen Playoffs) bescherte den Oberfranken satte acht Tage Pause vor dem Finals-Auftakt. Bayern hingegen spielte Donnerstagabend in Berlin, um Sonntagnachmittag in Bamberg wieder auf der Platte zu stehen. Vorteil Bamberg? Wahrscheinlich. Der Vorjahresmeister geht als Underdog in die Finalserie – das allerdings ließ sich auch über die Halbfinalserie gegen Alba sagen.
Es ist eine vielleicht unerwartete Serie voller Ungewissheiten. Dennoch drängen sich einige Aspekte auf, die beim Kampf um die BBL-Krone eine zentrale Rolle spielen könnten.
[Dieser Text ist Teil einer Kolumne, die ich exklusiv für CROSSOVER geschrieben habe. Wer weiterlesen möchte, folgt einfach diesem Link (der mittlerweile auf basketball.de weiterleitet).]