medi Bayreuth wollte 2013/14 in die Playoffs, spielte dann aber gegen den Abstieg. Javon McCrea mag ein BBL-Rookie sein. Trotzdem ruhen in Bayreuth ein gutes Stück der neuen Postseason-Hoffnungen des Teams von Trainer Michael Koch auf dem jungen Pivoten. Dabei war der für die NBA zu klein.
In Bayreuth startet einer der jüngsten Spieler der Liga. Als Geburtsjahr steht 1992 in Javon McCreas Pass, erst im November ist der US-Center 22 Jahre alt geworden. Trotzdem musste der Youngster sich bereits mit den Etablierten Big Men der BBL messen. Jon Brockman, Anthony King, John Bryant – viel besser wird es in der Bundesliga auf Center nicht. Allen dreien hat McCrea zuletzt mächtig eingeschenkt: 16 Punkte und acht Rebounds waren es gegen Ludwigsburg, 28 und fünf gegen Quakenbrück, 25 und sieben gegen die Bayern.
Überraschen muss dies aber nicht, denn überall, wo McCrea in der Vergangenheit in Erscheinung trat, konnte er dominieren. Dennoch scheint er bisher unter dem Radar zu fliegen; dabei zeigt er sich auf dem besten Weg, auch die BBL zu übernehmen.
Die ganz großen Partien in der Oberfrankenhalle sind lange gespielt. Titel wurden hier zuletzt gewonnen, als Bayreuths Head Coach Mike Koch selbst noch seine Schuhe schnürte, Playoff-Basketball spielt Bayreuth seit Mitte der 1990er nicht mehr. In diesem Jahr ist die Arena in der Festspielstadt wieder eine Festung; gerade mal zwei Spiele musste Bayreuth hier bisher abgeben. Gegen Artland, durch einen Dreier von David Holston kurz vor Schluss, und Alba, das momentan ohnehin überall gegen jeden gewinnt.
Der Heimstärke der Bayreuther steht allerdings bisher eine schwache Auswärtsbilanz gegenüber – nur ein Sieg gelang bisher in der Fremde. So rangiert das Team auf dem zehnten Rang. Nur ein Sieg trennt das Team von Coach Koch von den Playoff-Rängen. Und Mike Kochs Mannschaft spielt dabei an beiden Enden des Feldes den statistisch besten Basketball seiner Vereinsgeschichte.
Dabei erinnerte in Bayreuth zu Saisonbeginn vieles an den Herbst 2013. Damals, mit neuem Namenssponsor, investierten die Oberfranken merklich mehr Geld. Mit einem interessant zusammengestellten Kader wurden sie gar früh als Playoff-Kandidat gehandelt.
Schnell wurde allerdings klar, dass Fans und Journalisten falscher kaum hätten liegen können: 13 Niederlagen in der Hinrunde machten aus einem Team, das um die Playoffs kämpfen sollte, eine Mannschaft, die sich gegen den Abstieg stemmen musste. Zum Klassenerhalt reichte es, knapp. Aber das konnte kaum der Anspruch sein.
Kyle Weems ging, auch Brian Qvale und Kevin Hamilton verabschiedeten sich. Es blieben Bryan Bailey, der zuvor beinahe die komplette Spielzeit verletzungsbedingt hatte aussetzen müssen, und Ronald Burrell, der auf einem wohl gut dotierten Zweijahresvertrag behaglich in Richtung Karriereende schippert.
Neuanfang in Bayreuth
Neuer Kader, neues Glück also? Mit Trevon Hughes und Brandon Bowman als BBL-bekannten Gesichtern startete Bayreuth tatsächlich erneut mit großen Vorschusslorbeeren in die Saison. Und wieder sah es zunächst so aus, als würde das Team auf direktem Weg darauf zusteuern, all die hohen Erwartungen zu enttäuschen. Stattdessen aber fing sich Mike Kochs Mannschaft nach einigen Startschwierigkeiten und liegt nun – nach gut einem Drittel der Saison – tatsächlich auf Playoff-Kurs. Zumindest momentan. Neben Hughes und Bowman, zwei der besten Scoring-Optionen der Liga, ist es dabei vor allem ein Rookie, der auf sich aufmerksam macht: Javon McCrea.
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