Das 75:80 der deutschen Basketballnationalmannschaft war eine der bittersten Niederlagen der vergangenen Jahre. Deutschland lag früh hoch zurück, kämpfte sich an aggressiv aufspielende Türken heran – nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Die Einzelkritik beleuchtet die Leistungen aller DBB-Akteure.
Dennis Schröder
Es war das schwächste Spiel von Dennis Schröder bei dieser EuroBasket – trotz seiner 24 Punkte. Sehr passiv startete er in die Partie, wurde von Sinan Güler über das gesamte Feld verteidigt und fand kaum die richtige Antwort: Am Korb wurde Schröder erst abgeräumt, spielte im nächsten Angriff einen Ballverlust und war dann merklich raus aus seinem Rhythmus und der Partie, weil er sich in jedem Angriff gegen eine Mauer aus roten Trikots anlaufen sah.
Defensiv verlor er mehrfach den über die ersten beiden Partien sehr enttäuschenden Ali Muhammed, der sich prompt mit zwei Dreiern bedankte. Zwar bäumte sich Deutschlands designierter Leader immer wieder auf – traf hier einen Floater, da ein paar Freiwürfe – in der Summe wollte ihm aber zu wenig gelingen. Was Schröder zugutegehalten werden sollte, ist, dass er über weite Strecken Verantwortung übernehmen wollte … zumindest als Scorer. Seine Entscheidungen waren dabei nicht immer glücklich, ihm fehlte aber auch ganz klar die Unterstützung seiner Teamkollegen, die sich zum größten Teil nur zu gerne hinter ihm versteckten.
Maodo Lo
Wegen Schröders schwachen Starts in die Partie brachte Coach Chris Fleming Maodo Lo heute schon nach gut drei Minuten für mehr Aggressivität auf der Aufbauposition. Prompt machte Lo nach einem Drive die deutschen Punkte drei und vier, sah sich in der Verteidigung aber ebenfalls überfordert gegen einen glänzend aufgelegten Muhammed. Der Rest des Spiels war für den 22-Jährigen ein Auf und Ab: Er bemühte sich, den Ball zu pushen, gleich zwei Mal wurde er aber am Korb geblockt; einem unnötigen Ballverlust im zweiten Viertel stand seine gute Arbeit beim Defensivrebound gegenüber; einem verworfenen (freien) Wurf aus der Ecke ließ er einen erfolgreichen Notdreier vom Flügel folgen. Einer der Lichtblicke im deutschen Spiel, weil er sich verbessert zeigte. Die gesamte Last konnte er aber (natürlich) nicht auf seinen Schultern tragen.
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