82:89 verloren gegen Italien. Wer aus dem Kader von Coach Chris Fleming überzeugte, wer fiel leistungstechnisch ab? Die Einzelkritik beleuchtet die Leistungen aller DBB-Akteure.
Dennis Schröder
Anders als noch im Türkei-Spiel startete Dennis Schröder aggressiv in die Partie, machte per Drive die ersten deutschen Punkte und übernahm die Verantwortung für den deutschen Angriff. Auch die Italiener machten gegen den Aufbauspieler die Zone dicht und zwangen ihn zu Würfen; heute allerdings traf er nicht nur seinen ersten Dreier, sondern fand in der Folge auch immer wieder Lücken im Zug zum Korb. Mit 29 Punkten war Schröder erneut Topscorer des DBB, im Pick-and-Roll traf er gute Entscheidungen und setzte mehrfach erst Dirk Nowitzki, dann Tibor Pleiß schön in Szene. Seine Mismatches attackierte er bedingungslos und hatte einzig beim Abschluss nicht immer Glück.
Auch in der Verteidigung erledigte Schröder seinen Job durchaus ordentlich, hatte seine Hände stets oben und blieb seltener in den Blöcken hängen. Im vierten Viertel übernahm er erneut Verantwortung, erzielte zehn Punkte und hatte letztlich den Sieg in den Händen – sein Korbleger mit Ablauf der Uhr allerdings wollte nicht fallen.
In der Verlängerung hielt er sich zurück, brachte den Ball in Nowitzkis Hände und ließ den Routinier machen. Erst als Nowitzki seine Würfe nicht mehr traf, ging er selbst wieder zum Korb, verlor dabei in der so wichtigen Phase gleich zweimal den Ball und zog das Unbehagen des Publikums auf sich. Vier Viertel überragend, in der Overtime leicht überfordert … der Mann ist 21.
Maodo Lo
Mit leichten Anlaufschwierigkeiten startete Maodo Lo in ein Spiel, in dem er seinen Trend fortsetzte und sich erneut verbessert zeigte. Seinen ersten Wurf vergab Lo zwar, spielte dazu direkt einen Ballverlust, die Aggressivität hielt er in Schröders Abwesenheit aber aufrecht. Immer wieder attackierte Lo die Zone der Italiener, riss so Räume und zeigte einzig beim Abschluss Probleme. Vor allem im dritten Viertel übernahm Lo allerdings viel Verantwortung, fand Pleiß unter dem Korb und agierte defensiv sehr aufmerksam. Sein verlegter Layup im Fastbreak tat weh, aber gemessen an seinen Möglichkeiten erneut eine starke Leistung des 22-Jährigen.
Anton Gavel
Von Coach Chris Fleming aus der Startformation auf die Bank beordert konnte Anton Gavel heute eine verbesserte, aber noch immer nicht vollends überzeugende Leistung aufs Parkett bringen. Mitte des zweiten Viertels kam er erstmals ins Spiel, agierte offensiv jedoch erneut unauffällig. Einen Korbleger zum Ende des dritten Viertels verlegte er ebenso wie einen seiner zwei Freiwürfe. Dennoch: Defensiv zeigte sich Gavel verbessert und akzeptierte seine neue Rolle.
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