Ende Oktober, Bamberg. Gerade haben die Brose Baskets in eigener Halle Darussafaka Istanbul geschlagen, ein glücklicher Darius Miller tritt zum Post-Game-Interview vor Frank Buschmanns Mikro. Auf den Unterschied zwischen nationalem und internationalem Wettbewerb angesprochen, weiß der US-Amerikaner gar nicht, wo er anfangen soll.
Eine kurze Denkpause, die Verlegenheit lacht er weg. Vor der Kamera darf er nicht respektlos wirken. „Es ist ein großer Unterschied“, räumt er dann vorsichtig ein. „[Die Euroleague ist] viel physischer, die Teams sind deutlich erfahrener. Sie haben einen Plan und ziehen ihn ohne Kompromisse durch. Jeder Korb zählt.“ Und der Mann hat immerhin gut 100 Spiele für die New Orleans Pelicans gemacht. In der NBA, der besten Liga der Welt. Buschi hakt nach, trifft den Nagel auf den Kopf: „Macht es mehr Spaß?“ Gemeint ist die Euroleague im Vergleich zur BBL. Miller weicht einer polarisierenden Antwort wie dieser aus, aber es lässt sich erahnen, was er denkt … Ja!
Und wer kann es ihm verübeln. Für einen Sportler muss es darum gehen, sich mit den Besten zu messen. Alles darunter ist Zubrot, eine willkommene Alternative, aber eben nur Plan B. Gerade mit Blick auf die Runde der besten 16 bietet die Euroleague die unumstritten beste Plattform für Spitzenbasketball außerhalb der NBA. Qualität in der Breite wie Spitze. Zwar gibt es auch in der BBL einige Teams von europäischem Format, mit keinem davon aber hatte Bamberg in der Hinrunde ernsthafte Probleme.
[Diesen Artikel habe ich exklusiv für Telekom Basketball geschrieben. Wer weiterlesen möchte, folgt einfach diesem Link.]