court-side.de » Artland Dragons http://court-side.de Mon, 13 Jun 2016 14:45:06 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.1.41 Der Sinkflug der Drachen und Donnervögel http://court-side.de/ewe-baskets-oldenburg-artland-dragons-der-sinkflug-der-drachen-und-donnervogel/ http://court-side.de/ewe-baskets-oldenburg-artland-dragons-der-sinkflug-der-drachen-und-donnervogel/#comments Sun, 25 Jan 2015 18:15:57 +0000 http://court-side.de/?p=1821 Es war eines der attraktivsten Spiele in der BBL-Hinrunde – und für die Artland Dragons endete es typisch: Mitte Dezember trat Quakenbrück bei Ratiopharm Ulm an. Zwei Playoff-Anwärter auf Augenhöhe, eine spannende Mischung aus individueller Klasse und durchdachtem Team-Basketball, inklusive Zittern bis zum letzten Wurf. 48,0 Prozent ihrer Dreier trafen die Dragons – doch den entscheidenden am Ende eben nicht. Das Spiel ging verloren, mit zwei Punkten Unterschied, 86:88.

Für das Team von Headcoach Tyron McCoy symbolisiert dieses Spiel die Geschichte der Saison, sowohl im Eurocup als auch in der BBL: Die knappen Spiele, die die Quakenbrücker noch in der vergangenen Spielzeit zumeist für sich entscheiden konnten, gingen in der Hinrunde zu oft an den Gegner. Auswärts in Ulm, zu Hause gegen Ludwigsburg und Hagen. Die bittere Bilanz: sechs Niederlagen in Folge vom 12. Bis 17. Spieltag, insgesamt nur acht Siege aus 17 Partien. Das reicht in einem dichten Mittelfeld momentan noch für den siebten Platz in der Tabelle.

Im Eurocup gab es für die Niedersachsen ebenfalls viele knappe Niederlagen: Neun von zehn Spielen wurden bis zum Ende der Vorrunde verloren – bedeutet den geteilten letzten Platz für die schlechteste Bilanz aller 36 Teilnehmer. Dabei erzielten die Dragons durchschnittlich nur 4,9 Punkte weniger als ihre siegreichen Gegner. Eine an den Nerven zehrende Erfahrung, die sich auch belastend auf den Bundesliga-Alltag ausgewirkt haben dürfte.

Dabei war die Stimmung in Quakenbrück vor der Saison optimistisch, der Kader zusammengeblieben, lediglich kleinere Stellschrauben wurden angezogen. Coach Tyron McCoy erklärte dennoch schon im Sommer, dass die neue Spielzeit kein Selbstläufer würde. „Wir haben eine eingeschweißte Truppe, aber Dinge verändern sich,“ erzählte er damals im 3meter5-Gespräch. „Selbst wenn man mit exakt dem gleichen Team in die neue Saison geht: Irgendwas ist immer anders.“ Die Playoffs waren dennoch das natürlich ausgemachte Ziel. Das visiert Artland auch nach wie vor an, doch die Drachen spüren den Atem einer Reihe von Teams im Nacken. Die Drachenjagd hat längst begonnen.

[Diesen Artikel habe ich exklusiv für GOT NEXXT geschrieben. Wer Unterstützer ist und weiterlesen möchte, folgt einfach diesem Link.]

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Der Weg der Drachen http://court-side.de/der-weg-der-drachen/ http://court-side.de/der-weg-der-drachen/#comments Fri, 12 Sep 2014 10:46:11 +0000 http://court-side.de/?p=824 Für die Artland Dragons ist es vielleicht die Schlüsselszene der Saison 2013/14. Im ersten Playoffhalbfinale gegen Alba Berlin hat David Holston sein Team soeben kurz vor Schluss mit einem weiten Dreier über Cliff Hammonds in Führung gebracht. 72:69. Noch neun Sekunden zu spielen: Auszeit Berlin.

Abgesehen von den Jubelschreien der 300 mitgereisten Quakenbrücker Fans ist es ruhig in der mit knapp 10.000 Zuschauern gut gefüllten o2 World.

Es ist bei weitem nicht der erste wichtige Dreier, den Heimkehrer Holston für die Dragons trifft. Bereits vor drei Jahren trat der 1,68 m große Point Guard die Nachfolge von Tyrese Rice auf der Aufbauposition der Drachen an, bevor er ein Jahr später wieder in die Türkei verschwand. Von dort hatte ihn Neu-Headcoach Tyron McCoy zu Beginn seiner Amtszeit zurück ins Artland gelockt. Als einen von acht neuen Spielern, die die Abgänge von Demond Mallet, MarQuez Haynes, Bryce Taylor und Co. vergessen machen sollten. Als Teil eines rundum erneuerten Kaders, der McCoy nach drei Jahren an der Seite seines Vorgängers Stefan Koch nun einen erfolgreichen Einstieg ins Cheftrainerdasein ermöglichen sollte.

Der Weg

Die Reise beginnt im Herbst 2010. Zwei Jahre in Folge haben es die Artland Dragons nicht in die Playoffs geschafft. An der Seitenlinie steht damals ein junger Thorsten Leibenath, der gerade seine ersten Erfahrungen als Headcoach im deutschen Profibasketball sammelt. Nur knapp verpassen die Dragons in seinen beiden Jahren jeweils die Postseason. Trotzdem: Die sportlichen Ziele sind verfehlt, Leibenath muss gehen.

Auf der Suche nach einem Nachfolger wird das Team sich schnell mit Stefan Koch einig. Koch ist erstligaerfahren, aber seit vier Jahren raus aus dem Trainergeschäft. Sein letzter Job, so will es der Zufall, war der in Gießen, wo Leibenath als sein Co-Trainer zwei Jahre lernen durfte. Zwei Freunde geben sich also die Klinke in die Hand. Und ein dritter betritt bald die Bildfläche, denn fortan soll Tyron McCoy den Trainerstab um Stefan Koch ergänzen.

Mit zwei Jahren Profierfahrung kommt McCoy 1998 als Spieler nach Deutschland. Stefan Koch holt ihn aus Österreich nach Gießen, später wird McCoy in Frankfurt erneut unter ihm spielen und sich in der Folge als einer der besten Scorer, Passgeber und Balldiebe in die BBL-Geschichtsbücher eintragen. Eben jener Stefan Koch, der McCoy als Spieler früh geprägt hat, installiert ihn nun, zwölf Jahre später, als Assistenten an seine Seite.

Mit Tyrese Rice auf Point Guard und einem fast gesunden Nathan Peavy auf Center erreichen die Dragons 2010/11 nicht nur als Vierter auf Anhieb die Playoffs, sie bezwingen auch im Viertelfinale Sebastian Machowskis Braunschweiger und verlangen dem späteren Meister aus Bamberg im Halbfinale über fünf Spiele alles ab. Die Auftaktsaison wird ein voller Erfolg.

Ein Jahr später, schließt sich den Quakenbrückern gleich ein halbes Dutzend neuer Spieler an, die über die nächsten Jahre zu Protagonisten der Entwicklung der Dragons werden. Ein 1,68 Meter großer Point Guard namens David Holston soll den abgewanderten Rice vergessen machen, der BBL-erfahrene Anthony King ersetzt Ruben Boumtje-Boumtje, aus Braunschweig kommt später Brandon Thomas für den Flügel. Zusätzlich ergänzen Guido Grünheid, Acha Njei und Christian Hoffmann die Rotation.

In der Eurochallenge trifft das Team im Viertelfinale auf ein starkes Besiktas Istanbul um Carlos Arroyo und Pops Mensah-Bonsu. Große Namen zweifelsfrei, über das Ausscheiden wird später aber vor allem wegen einer fragwürdigen Schiedsrichterleistung gesprochen.

Im Bundesligaalltag reicht es wieder für den vierten Rang, wieder erarbeiten sich die Dragons Heimvorteil in der ersten Playoffrunde. Diesmal trifft Kochs Team im Viertelfinale auf den Aufsteiger aus München. Die giftige Serie geht über fünf Spiele, die Dragons behalten die Oberhand. Erneut ist aber im Halbfinale gegen Bamberg Schluss. Diesmal mit drei mehr als deutlichen Niederlagen in drei Spielen.

Thorsten Leibenath zieht währenddessen als frisch gekürter Trainer des Jahres mit Ulm ins Finale ein, auch er muss sich den Bambergern aber deutlich geschlagen geben.

David Holston und Brandon Thomas verlassen das Artland daraufhin im Sommer 2012 nach nur einer Saison wieder. Nathan Peavy folgt dem Ruf aus Berlin, wird aber – geplagt von zahlreichen Verletzungen – im Profibasketball nie wieder wirklich Fuß fassen. Was folgt, ist ein spektakulärer Transfer-Sommer: Demond Mallet, MarQuez Haynes und Bryce Taylor sorgen für viel Euphorie im Artland und auch Sergio Kerusch weckt (nicht zuletzt wegen seines deutschen Passes) viel Vorfreude.

Die Dragons gewinnen fünf ihrer ersten acht Spiele, werden sechster der Hauptrunde und qualifizieren sich somit zum dritten Mal in drei Jahren für die Playoffs. Im Viertelfinale wartet Leibenath mit seinen Ulmern um MVP John Bryant und seinen kongenialen Partner Per Günther. Zu viel für die Artländer, die in drei Spielen untergehen. Keine schlechte Saison, aber ihr volles Potenzial haben die Dragons nicht abrufen können.

Anfang Mai 2013, mitten in der Ulm-Serie, verkünden die Dragons zudem, dass Stefan Koch seine letzten Spiele an der Seitenlinie bestreitet. Nach den Playoffs ist Schluss, sein Vertrag läuft aus. Er würde gerne bleiben, Quakenbrück ihn gerne halten. Allerdings nur mit einem Vertrag über eine Spielzeit; zu wenig für Familienvater Koch, der sich Planungssicherheit wünscht.

Ein erneuter Umbruch ist die Folge: Sergio Kerusch bleibt, alle anderen Verträge laufen aus. Taylor und Haynes zieht es zu den Euroleague-Teilnehmern aus München und Mailand, Mallet zurück nach Spirou. Insgesamt sieben Rotationsspieler verlassen die Dragons im Sommer 2013.

Auf der Suche nach einem neuen Headcoach werden die Niedersachsen nun also in den eigenen Reihen fündig: Tyron McCoy tritt sein erstes Amt als Cheftrainer an. Fünf Jahre lang durfte er Erfahrungen als Assistenzsammeln, nun fühlt er sich bereit für den Job. „Die Fußstapfen von Stefan Koch sind groß, aber ich habe in den vergangenen drei Jahren viel von ihm gelernt“, berichtet er bei seinem Amtsantritt. „Ich bin bereit, diese neue Herausforderung anzunehmen, und froh, dass ich weiterhin für einen so großartigen Klub wie die Artland Dragons arbeiten kann.“

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Playoffs 2014: Die fünf effizientesten Lineups der Postseason http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2013-14-die-funf-effizientesten-lineups-der-postseason-in-kooperation-mit-der-five/ http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2013-14-die-funf-effizientesten-lineups-der-postseason-in-kooperation-mit-der-five/#comments Mon, 07 Jul 2014 06:02:36 +0000 http://court-side.de/?p=754 1. Malcolm Delaney; Heiko Schaffartzik; Bryce Taylor; Deon Thompson; John Bryant (FC Bayern München)

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Dass Malcolm Delaney das effizienteste Playofflineup der Bayern anführt, ist nach seiner Ernennung zum MVP der Regulären Saison und der Finals nur konsequent. Neben ihm stehen Heiko Schaffartzik, Bryce Taylor, Deon Thompson und John Bryant – allesamt wichtiger Pfeiler des diesjährigen Erfolgs.

Schon in der Hauptrunde gehörte diese Formation zu den zehn besten der Münchner, kam aber auf vergleichsweise wenig Minuten. In den Playoffs entdeckte Coach Svetislav Pesic dann gerade gegen Oldenburg, welchen Mehrwert diese Aufstellung aufs Feld brachte, und setzte von nun an in jedem Spiel auf sie. Vereinzelt in der ersten, eher aber in der zweiten Hälfte und gerade dann, wenn es gegen Ende eng wurde.

127,9 Punkte pro 100 Ballbesitze erzielte Bayern mit diesem Lineup auf dem Parkett, Bestwert unter allen Aufstellungen mit mindestens 30 Minuten Spielzeit in den Playoffs. Aber auch defensiv schalteten die Münchner mit dieser Fünf einen Gang höher: 99,7 erlaubte Punkte pro 100 gegnerische Ballbesitze, immerhin noch in den Top-5 aller Lineups der diesjährigen Playoffteams.

In der Verteidigung forcierten sie viele gegnerische Ballverluste, die so wichtig sind für ihr flüssiges Fastbreakspiel. Sie brachten den Ball häufiger unter den Korb und schlossen dort hochprozentig ab. Aber auch der Dreier fiel in dieser Kombination sehr sicher für die Bayern: 38,7 % ihrer Würfe von außen trafen die Roten in den Playoffs, mit diesem Lineup starke 46,9 %. Zudem griff sich München einen Großteil der eigenen Fehlwürfe und erarbeitete sich so viele zweite Chancen, die effektiv in Punkte umgewandelt werden konnten.

 

2. Dru Joyce; Chris Kramer; Rickey Paulding; Nemanja Aleksandrov; Adam Chubb (EWE Baskets Oldenburg)

lineups_playoffs_oldenburg

Oldenburgs Starting Five konnte in sieben ihrer zehn Playoffbegegnungen auf eine positive Plus-Minus-Wertung verweisen. Die Kombination aus Dru Joyce, Chris Kramer, Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov und Adam Chubb kam dabei nahezu ausnahmslos zu Beginn des ersten und des dritten Viertels zum Einsatz; im Crunchtime-Lineup stand meist Jenkins für Joyce oder Kramer.

Denn in der Offensive zeigte sich die effizienteste Aufstellung der Baskets oft zu schwach, erzielte nur 90,1 Punkte pro 100 Ballbesitze. Dafür konnte diese Fünf defensiv alle Register ziehen: 77,4 Punkte erlaubte Oldenburg dem Gegner pro 100 Ballbesitze mit diesem Lineup auf dem Feld; Rang 2 unter allen Lineups mit mindestens 30 gemeinsamen Minuten in den Playoffs. Ganze 107,4 Punkte pro 100 musste Oldenburg zulassen, wenn ein anderes Lineup die Defensivarbeit verrichtete.

Ursächlich für diesen großen Unterschied war hauptsächlich das Defensivrebounding: 77 % aller gegnerischen Fehlwürfe konnten die Baskets mit ihrer Starting Five abgreifen, gerade mal 59 % mit allen anderen Aufstellungen. Dazu ließen die Oldenburg sehr wenig unter dem eigenen Korb zu und zwangen den Gegner in die Mitteldistanz. Eine gegnerische Wurfquote von nur 36,6 % war das Ergebnis.

Schon in der Hauptrunde wussten Joyce, Kramer, Paulding, Aleksandrov und Chubb zu überzeugen, kamen aber auf nur 41 Minuten Spielzeit, weil Chubb den Großteil der Saison wegen einer Verletzung verpasste.

 

3. David Holston; Antonio Graves; Brandon Thomas; Lawrence Hill; Anthony King (Artland Dragons)

lineups_playoffs_artland

In den Playoffs wird die Rotation enger – kein Team hat diesen Satz in den diesjährigen Playoffs mehr beherzigt als die Artland Dragons. Die Formation aus David Holston, Antonio Graves, Brandon Thomas, Lawrence Hill und Anthony King verzeichnete die mit Abstand meisten Minuten aller Aufstellungen in den Playoffs (inkl. denen der Finalteilnehmer). Sie startete jedes Spiel, stand quasi in jedem Viertel mal auf dem Parkett und war auch in den entscheidenden Situationen McCoys Mittel der Wahl.

Trotz der vielen Spielzeit und dem Umstand, in der Crunchtime immer gegen das Beste aufzulaufen, was der gegnerische Coach aufs Parkett werfen kann, war dieses Lineup sowohl offensiv als auch defensiv deutlich effizienter als der Rest des Teams. Im Angriff scorten die Dragons starke 117,6 Punkte pro 100 Ballbesitze, in der Verteidigung ließen sie 108,4 pro 100 zu. Auf 100 Ballbesitze erzielte Coach McCoys meistgespieltes Lineup 9,2 Punkte mehr, alle anderen gespielten Aufstellungen 5,3 Punkte weniger als der Gegner. Und das reichte gegen Bamberg zum Weiterkommen, gegen Alba immerhin zu einem Sieg.

Die Dragons nahmen weniger der eher ineffizienten Würfe aus der Mitteldistanz, verließen sich stattdessen auf ihren sicheren Dreier, der hochprozentig fiel. Dass sie zudem das Spiel sehr langsam gestalteten, macht sich in der geringen Zahl der Ballverluste bemerkbar.

Defensiv ließ Artland eine Wurfquote von nur 43,5 % zu, zwangen den Gegner vor allem zu Dreiern; besonders im Halbfinale ein Mittel, das Albas Offensive durchaus ins Stottern brachte.

Schon in der Regulären Saison konnte sich McCoy auf seine fünf Starter verlassen, gerade offensiv machten sie in den Playoffs nochmal einen deutlichen Schritt nach vorne.

 

4. Eugene Lawrence; Ryan Brooks; Benas Veikalas; Tony Gaffney; Jamel McLean (Telekom Baskets Bonn)

lineups_playoffs_bonn

Das effizienteste Playofflineup der Telekom Baskets Bonn war zugleich auch das für die spielentscheidenden Momente. Coach Mathias Fischer brachte die Kombination aus Eugene Lawrence, Ryan Brooks, Benas Veikalas, Tony Gaffney und Jamel McLean vor allem im vierten Viertel, in beide Overtimes gegen Oldenburg startete Bonn mit dieser Fünf.

In einer Serie, in der beide Teams großes Augenmerk auf die Defensive legten, sorgte dieses Lineup vor allem offensiv für Entlastung. 101,7 Punkte markierte diese Aufstellung pro 100 Ballbesitze, alle anderen gerade einmal 82,7 pro 100. Sehr starkes Offensivrebounding und eine speziell für die Viertelfinalserie extrem hohe Dreipunkt-Wurfquote von 38,5 % machten hier den Unterschied. Zudem spielte Bonn in dieser Formation deutlich langsamer, leistete sich nur wenige Ballverluste und bereitete zudem deutlich mehr eigenen Körbe vor – immer ein Indiz dafür, dass der Ball gut läuft.

Die Zahlen aus der Regulären Saison waren nur wenig effizient, wegen der späten Verpflichtung von Eugene Lawrence konnte diese Fünf zudem nur wenig gemeinsame Minuten verzeichnen. Wichtiger ist ja aber auch in den Playoffs – hier reichte es gegen starke Oldenburger immerhin zu zwei Siegen.

 

5. Cliff Hammonds; David Logan; Reggie Redding; Levon Kendall; Leon Radosevic (ALBA BERLIN)

lineups_playoffs_berlin

Die Kombination aus Cliff Hammonds, David Logan, Reggie Redding, Levon Kendall und Leon Radosevic war nicht nur das meistgespielte Lineup der Berliner in den Playoffs, sondern auch ihr effizientestes. Coach Sasa Obradovic vertraute vor allem gegen Ende eines Spiels auf diese Fünf, in der ersten Hälfte sah sie kaum Minuten.

Passend zur neu-erwachsenen Mentalität der Berliner und der individuelle Auszeichen von Cliff Hammonds zum Besten Verteidiger der Liga, wusste diese Aufstellung vor allem defensiv zu überzeugen, hielt ihre Gegner bei 101,7 Punkten pro 100 Ballbesitzen und damit deutlich unter Albas Playoffschnitt.

Die starke Arbeit am offensiven Brett, wo die Berliner mit ihrer erfolgreichsten Combo knapp 38 % der eigenen Fehlwürfe abgriffen, hinderte den Gegner daran, das Spiel nach eigenem Rebound schnell zu machen. Im Halbfeld zwangen sie die gegnerischen Spieler dann zu vielen Würfen aus der Mitteldistanz und von außen; unter dem Korb ließen sie kaum etwas zu. 34,5 % warfen Berlins Gegner aus dem Feld, wenn Obradovic dieses Lineup spielte. Die schwachen Wurfquoten sind wohl auch der Grund, warum Berlins sehr schwaches Defensivrebounding in dieser Zeit nicht allzu sehr bestraft wurde.

Überraschenderweise kam diese Aufstellung in der Hauptrunde kaum zum Einsatz. Wenn doch, dann war Alba in dieser Zeit vor allem offensiv wenig erfolgreich.

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Shot Charts: Second-round matchups http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-shot-charts-second-round-matchups/ http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-shot-charts-second-round-matchups/#comments Fri, 06 Jun 2014 13:04:55 +0000 http://court-side.de/?p=709 After I visualised the shot charts for the first-round matchups, I wanted to do the semi-finals, too. Here’s the image followed by some notes on every team:¹

halbfinale_alle

As for Bayern: Oldenburg held them away from the basket, forcing bad shots and taking away their dominance in the paint. They responded with a mid-range heavy shooting output which suits them just as well with their Big Men’s (especially Thompson’s and Bryant’s) soft touches and Heiko Schaffartzik and Malcolm Delaney hitting shots from everywhere on a regular basis in the semi-finals.

Oldenburg, on the other hand, were forced to take a lot of threes which they shot better than in the first round, but still way beyond their Regular Season average (39.3 %). They made over 60 % of their shots in the paint with Adam Chubb doing what he does best, Rickey Paulding going to the rim in Game 3 and their fast guards exploding to the basket. Still wasn’t enough.

Alba, just like Bayern, took a big load of shots from mid-range, often times lacking creativity vs. Artland’s clever man-to-man defenders. Only they didn’t shot as well as Bayern did. They did, however shot a good percentage on threes, though they took a lot less then they did in the first round vs. Ulm.

Artland killed Bamberg from three, making a tremendous 43 % from long range. Berlin found a way to take those shots away, just like they did in the quarter-finals vs. Ulm. Artland hit just 36 % on threes in the semis, not enough for another upset.

Bayern-Alba in the Finals.

¹ The colors range from a dark green (really good) over yellow (mediocre) to a dark red (really bad), always compared to the rest of the playoff teams in the semi-finals. Shooting locations as available in the official Beko BBL play-by-plays.

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Playoffs 2014: Rückblick Alba-Artland http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2014-ruckblick-halbfinale-alba-berlin-artland-dragons/ http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2014-ruckblick-halbfinale-alba-berlin-artland-dragons/#comments Fri, 06 Jun 2014 12:52:27 +0000 http://court-side.de/?p=705 Das entscheidende vierte Spiel ist gerade beendet, als Sasa Obradovic in die Kameras von Sport1 spricht. Man merkt ihm an, wie die Anspannung von ihm abfällt. Er lächelt sogar. Wie schon im Viertelfinale gegen Ulm waren es auch gegen die Artland Dragons drei Siege aus vier Spielen. Und doch sieht das Endergebnis souveräner aus, als es Albas Weiterkommen tatsächlich war.

Berlins Sieg im ersten Halbfinalspiel war glücklich, weil McCoy die falsche Anweisung gab oder seine Spieler die richtige nicht umzusetzen vermochten. Das zweite Spiel schenkten die Albatrosse her, im dritten konnten sie den Sieg gerade so über die Zeit retten. Die Artland Dragons um Rookie-Coach Tyron McCoy haben Alba Berlin auf dem Weg in den Urlaub noch einmal alles abverlangt.

Obradovic hatte also guten Grund, erleichtert zu sein. Eine gelöste Kabinenansprache, Lob für das Team im Allgemeinen und Reggie Redding im Speziellen. „Für mich ist Reggie der beste Spieler der Liga,“ sagte er und griff damit auf, was viele Fans schon seit Monaten predigen. Und Redding spielte tatsächlich eine herausragende Serie. In Spiel 1 rettete er Alba nach einem Foul – das Brandon Thomas niemals hätte geben dürfen – mit drei Freiwürfen in die Verlängerung, in Spiel 3 führte er die Albatrosse mit Fabelzahlen zum Sieg. Und in Spiel 4 traf er den vorentscheidenden Dreier mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr. Im Artland, gegen Artland, über den eng verteidigenden Anthony King. Für die ersten Finals seit 2011.

Aber man kann nicht nur Redding herausheben. Cliff Hammonds machte seinem Titel als bestem Verteidiger der Liga alle Ehre und nahm David Holston, das Herz der Dragons, so gut es ging aus dem Spiel. Wenn Hammonds saß, übernahm Vargas und raubte Holston mit seiner engen Verteidigung und den vielen kleinen Tricks den letzten Nerv. Im ersten Halbfinale erzielte Holston 20 Punkte; Redding versprach, das nicht nochmal passieren zu lassen. Und tatsächlich: In den drei Folgepartien kam der schnelle Aufbauspieler auf insgesamt gerade mal 23 Punkte. Seine Quoten fielen, die Ballverluste häuften sich. Berlins Verteidigung schaffte, was Bambergs nicht annähernd gelungen war. Dazu Jan Jagla mit seinem effizienten Rebounding, Sven Schultze mit all seiner Erfahrung und den wichtigen Würfen, Levon Kendall unter dem Korb und Vojdan Stojanovski an der Linie – jeder konnte seinen Teil beitragen.

Es war vor allem eine Serie geprägt von aggressiver Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten. Alba presste viel, brachte die Dragons oft früh aus dem Konzept. Vor allem in Spiel 3 erzwungen sie so regelmäßig Ballverluste. Die Berliner spekulierten aber auch oft auf den Steal, statt konzentriert die Uhr runterticken zu lassen. Wenn ein Berliner Verteidiger seine Position verließ, am Ball aber nur vorbeirauschte, wusste einer der vielen Artländer Schützen den Platz zu nutzen. Trotzdem: Die enge Verteidigung und das „Wildern in den Passwegen“ sorgte dafür, dass Artland sehr viel mehr in Einzelaktionen verfiel. 69 % ihrer Körbe im Viertelfinale ging noch ein Assist voraus, gegen Alba waren es gerade einmal 52 %. Der Ball lief merklich schlechter, freie Würfe wurden immer seltener. Meist war es Anthony King, den sie aufposteten, er sollte offensiv aber nie wirklich in die Serie finden.

Die schlechten Würfe waren allerdings keinesfalls ein Phänomen, das sich nur auf die Dragons beschränkte, denn die Wurfquoten fielen im Vergleich zum Viertelfinale auf beiden Seiten deutlich ab. Vielleicht traf es die Dragons aber härter, denn bei ihnen war es vor allem der Dreier, der nicht mehr mit der gewohnten Sicherheit den Weg durch die Reuse fand. Sagenhafte 43 % trafen die Dragons im Viertelfinale aus der Distanz, im Halbfinale gegen Alba waren es nur 36 %. (Ziemlich genau die Zahl im Übrigen, bei der die Berliner auch schon die Ulmer gehalten hatten.) Das ist immer noch ein guter Wert, für die Quakenbrücker war es aber zu wenig, um gegen die starke Berliner Verteidigung zu punkten. Gerade in Spiel 4 hätten sie die Entscheidung mit ein wenig mehr Glück von außen vielleicht vertagen können.

Alba hingegen ließ die vielen Dreier aus der Ulm-Serie hinter sich und nahm gegen die Dragons stattdessen gut ein Drittel aller Würfe aus der Mitteldistanz. Mit Kendall und Leon Radosevic haben sie eines der sichersten Duos der Liga aus dieser Distanz, Redding und David Logan treffen sowieso von überall. Und trotzdem: Zu oft schafften die Albatrosse es nicht, sich gute Würfe zu erarbeiten, und verfielen nach zwei, drei vergeblichen Anläufen in mitunter kopflose Aktionen aus der Halbdistanz. Das Glück allerdings herauszufordern und im Notfall auf die individuelle Klasse im Kader vertrauen zu können, ist unausweichlich auf dem Weg zum Titel. Trotzdem muss Alba hoffen, dass der sichtlich angeschlagene Leon Radosevic in den paar Tagen zwischen den Serien Kräfte tanken kann, um im Finale offensiv für mehr Präsenz unter dem Korb zu sorgen.

Defensiv fand sich eine Parallele zur Viertelfinalserie gegen Ulm in den vielen Fouls und Freiwürfen, die Alba abgab. Die Artland Dragons gingen in der Regulären Saison und auch im Viertelfinale so selten an die Linie wie kein anderes Team. Im Halbfinale aber gelangen sie mit spielerischer Leichtigkeit dorthin. Holston, wenn er nach einem Switch in der Verteidigung gegen Jagla oder Kendall zum Korb zog und nur mit Foul zu stoppen war. Oder King, den die Big Men der Albatrosse gut aus der Zone hielten, nur um ihn dann bei heruntergelaufener Wurfuhr noch an die Freiwurflinie zu schicken. Es gibt nicht schlimmeres, als in den Playoffs einfache Punkte zuzulassen, und die Dragons erzielten 30 % ihrer Punkte von der Linie.

Den Fastbreak nahmen sich die Teams gegenseitig. Das machte das Spiel langsam, war nicht immer schön anzusehen und für Punkte musste man in jedem Angriff hart arbeiten. Ulm hatte das Tempo im Viertelfinale mit seiner mitunter wilden Spielweise bewusst schnell gemacht; die Serie gegen die Artland Dragons bot ein gegenteiliges Bild: Gerade mal 66 Ballbesitze verzeichnete Alba in der Halbfinalserie pro 40 Minuten; sieben weniger als noch im Viertelfinale.

Mit einer guten Transition-Defense geht oft schwaches Offensivrebounding einher. Artland hatte schon gegen Bamberg nicht überragend am offensiven Brett gearbeitet, in der Serie gegen Alba gingen die Zahlen aber nochmal deutlich zurück. Gerade einmal 23 % der eigenen Fehlwürfe konnten die Dragons rebounden; ein paar wichtige waren dabei, trotzdem ist das ein sehr niedriger Wert. Alba konnte hier auf 28 % verweisen; solide, aber ebenfalls deutlich unter ihrem Schnitt.

Das defensive Brett haben die Berliner dominiert, so wie sie allgemein in der Defensive vieles richtig gemacht haben. Alba forcierte in wichtigen Phasen schmerzhafte Ballverluste, zwang die Dragons zu schlechten Würfen und beschränkte den Einfluss ihres Spielmachers auf ein Minimum. Was Alba allerdings wehgetan hat, waren die vielen einfachen Punkte, die die Dragons vor allem in den ersten beiden Spielen unter dem Korb erzielen konnten. Wieder war es das Pick-and-Roll, mit dem Alba defensiv über weite Strecken nicht gut zurecht kam.

Außerdem schien Alba gegen Ende der Partien offensiv die nötige Coolness zu fehlen. Natürlich, Redding macht alle drei Freiwürfe zum Ausgleich in Spiel 1, mehr Clutch geht kaum. Aber nur durch einen massiven Einbruch im vierten Viertel kamen die Berliner überhaupt in diese Situation. Auch Spiel 2 hatte man unter Kontrolle, ließ die Dragons aber erst zurück ins Spiel kommen und dann vorbeiziehen. In Spiel 3 erzielten die Albatrosse in ihren letzten sieben Ballbesitzen einen einzigen Punkt; sie gewannen, weil auch Quakenbrück nicht mehr traf.

Natürlich hat man die Serie gegen Artland trotzdem für sich entscheiden können, aber mit München oder Oldenburg warten im Finale zwei Teams, die diese Schwächen vermutlich besser werden ausnutzen können. Und Defensivreihen, die die Berliner offensiv vor ganz neue Aufgaben stellen werden.

Anmerkung: Den Artikel habe ich für albaberlin.de geschrieben, wo er dementsprechend auch als erstes erschienen ist. Vielen Dank dafür! Direktlink hier.

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Shot Charts: First-round matchups http://court-side.de/beko-bbl-first-round-playoff-short-charts/ http://court-side.de/beko-bbl-first-round-playoff-short-charts/#comments Thu, 22 May 2014 16:25:51 +0000 http://court-side.de/?p=648 All quarter-finals have been played. Ludwigsburg, Bamberg, Ulm, and Bonn came up short leaving the semis to Bayern, Artland, Alba, and Oldenburg.

Here’s how all eight teams shot in their first-round matchups:¹

viertelfinale_alle

Shot Charts for the 2013/2014 Beko BBL playoff teams. (All numbers per May 22, 2014)

I’m gonna make it short:
Bayern dominated the paint (suprise!), offensively and defensively.
Artland went berserk from three, killing Bamberg’s hopes of a five-peat.
Alba shot well from three, but was solid from everywhere, really.
And Oldenburg just barely managed to not shoot as bad as Bonn.

Bayern-Oldenburg, Alba-Artland in the semis.

¹ The colors range from a dark green (really good) over yellow (mediocre) to a dark red (really bad), always compared to the rest of the league. Shooting locations as available in the official Beko BBL play-by-plays.

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Shot Charts: Brose Baskets http://court-side.de/beko-bbl-shot-charts-brose-baskets-bamberg/ http://court-side.de/beko-bbl-shot-charts-brose-baskets-bamberg/#comments Sat, 10 May 2014 11:37:23 +0000 http://court-side.de/?p=621 About a month ago, I visualized what might come closest to Kirk Goldsberry’s shot charts for the Artland Dragons and their superior three-point shooting.

Now, with the Beko BBL playoffs and Artland’s series against Bamberg coming up, I did the same for Bamberg’s shooting percentages from the different areas. Here is what I came up with:¹

bamberg_all

Brose Baskets’ Shot Charts for the 2013/2014 Beko BBL Regular Season. (All numbers per May 10, 2014)

With their penetrating guards and the athletic Big Men, Bamberg shoot a BBL-best 60.3 % from near-distance. While not taking a lot of shots from mid-range, they convert 44.8 % of their attempts, highest percentage of any team. Only their three-point shooting falls off: At 34.3 % from downtown they rank 13th in the BBL (league average is 35.2 %).

In contrast, Artland, their first-round matchup, ranks second in three-point percentage behind only Oldenburg. Bamberg though defend the three-pointer like no other team, allowing just 33.1 % from long-range. With D’Or Fischer leading the charge, Bamberg’s opponents make just 46.8 % of shots close to the rim; only Alba’s defensive line held opponents to a lower percentage over the Regular Season.

Taking Artland’s three-point game and shutting down Anthony King under the basket will win them this series. Bamberg in four.

¹ The colors range from a dark green (really good) over yellow (mediocre) to a dark red (really bad), always compared to the rest of the league. Shooting locations as available in the official Beko BBL play-by-plays.

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Playoffs 2014: Bamberg-Quakenbrück http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2014-brose-baskets-bamberg-artland-dragons-quakenbruck/ http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2014-brose-baskets-bamberg-artland-dragons-quakenbruck/#comments Fri, 09 May 2014 14:19:47 +0000 http://court-side.de/?p=616 „Alle für die F5nf“, heißt es pünktlich zu Playoff-Beginn in Bamberg. Seit 2010, als ein gewisser Tibor Pleiß „Rookie des Jahres“ wurde, holten die Brose Baskets alle vier Meistertitel; natürlich schreit das Selbstverständnis im Club und bei den Fans in diesem Jahr nach Nummer fünf. Zwar droht der über so viele Jahre gemeinsam erfolgreiche Kern der Mannschaft nach der Saison zu bröckeln, für einen letzten Lauf rauft Chris Fleming seine treuen Begleiter um Anton Gavel, Casey Jacobsen und John Goldsberry aber noch einmal zusammen. Und dank gezielter Nachverpflichtungen im Laufe der Saison dürfen die Bamberger auch erneut einen ernsthaften Blick auf die Trophäe werfen.

Auf dem Weg zum „Five-peat“ kriegen es die Franken in der ersten Runde mit den Artland Dragons zu tun. Die Quakenbrücker sind ein ungemütlicher Gegner, der die Saison zwar „nur“ auf dem siebten Platz beendet hat, mit Ausnahme von Ulm aber jeden Playoff-Teilnehmer schlagen konnte. Der Heimvorteil liegt bei Bamberg, die Dragons haben allerdings unter anderem in München, Ludwigsburg und Bonn gezeigt, was sie auch in der Ferne zu leisten imstande sind. Ob sie sich auch gegen die „Freaks“ in der Brose Arena beweisen können, wird sich zeigen. Die peitschten ihr Team in dieser Saison zu 15 Siegen aus 17 Heimspielen; lediglich die Duelle gegen München und Oldenburg gaben die Baskets ab.

Bambergs Stärke: Offensivrotationen, Defensive mit Fischer

Offensiv haben sich die Bamberger seit der Verpflichtung von Jared Jordan jedenfalls noch einmal deutlich gesteigert, funktionierten aber auch in seiner (verletzungsbedingten) Abwesenheit sehr gut. Mit John Goldsberry und Anton Gavel hat Fleming immer eine gute Alternative im Spielaufbau zur Verfügung. Bamberg hat die Ruhe, den Ball laufen zu lassen, bis er den richtigen Empfänger findet. Ihre Guards ziehen zum Korb, können dort selbst abschließen oder auf den freien Mann ablegen – kein Team trifft aus der Nahdistanz hochprozentiger als die Baskets. Offensiv machen sie vieles richtig, trotzdem agieren sie nicht auf dem (zugegeben unglaublich hohen) Niveau der vergangenen Jahre.

Dafür konnten sie sich im Vergleich zum Vorjahr defensiv stark verbessern. Mit 100,2 Punkten pro 100 gegnerischen Ballbesitze stellen sie die zweiteffizienteste Defensive der Liga; seit Chris Fleming D’Or Fischer für die Schichten unter dem Korb einteilt, findet man die Bamberger hier sogar noch vor Berlin an erster Stelle. Ihre funktionierenden Defensiv-Rotationen und die starken Mann-gegen-Mann-Verteidiger – Gavel und Karsten Tadda gegen die kleinen, Fischer und Rakim Sanders gegen die großen Gegner – sorgen für schlechte Würfe und schwache Quoten, vor allem in der Zone und aus dem Drei-Punkte-Land. Zudem verschuldet Bamberg wenige Freiwürfe und kassiert somit auch wenige einfache Punkte von der Linie.

Artlands Offensive: stark aus der Distanz, schwach unter dem Korb

Letzteres wird gegen die Dragons vielleicht ohnehin nicht zum Faktor werden. Denn die von David Holstongeführte Offensive der Quakenbrücker geht so selten an die Linie wie sonst niemand in der Liga. Stattdessen verlassen sie sich lieber auf den Dreier, der in dieser Spielzeit mit spielerischer Leichtigkeit zu fallen scheint. Vier Akteure treffen über 40 Prozent von „Downtown“ (sechs, wenn man Anthony King und Mustafa Abdul-Hamid hinzuziehen möchte), Power Forward Lawrence Hill trifft gar herausragende 50 Prozent aus der Distanz (müsste sich in einem Gesangsduell aber Jamar Smith geschlagen geben, siehe Video oben). Von hinter der Dreierlinie heißzulaufen, kann jedes Spiel entscheiden, gerade wenn man das Clutch-Gen eines Holston in seinen Reihen weiß – München oder Ludwigsburg können verschiedenste Lieder davon singen.

Natürlich wird Quakenbrücks Shooting die Bamberger defensiv vor einige Probleme stellen. Trotzdem wäre es vielleicht zielführender – weil weniger risikoreich –, die Bamberger unter dem Korb zu attackieren. Hier fehlt den Dragons aber ein bisschen Power. Auf den großen Positionen laufen Anthony King und Kenneth Frease auf, beide mit unglaublicher Präsenz unter dem eigenen Korb. Gerade Frease ist aber keiner, der offensiv dominiert. King hat zwar einiges im Repertoire und wird D’Or Fischer mit seinem Spiel in der Halbdistanz aus seiner Komfortzone locken. Je näher es aber zum Korb geht, desto weniger wird er Fischer entgegensetzen können.

Holston wiederum kann zum Korb ziehen, aber ob seiner Größe nur schwer gegen Bambergs Big Men abschließen. Der Pass raus auf den Flügel ist da oft eine bessere Option. Lawrence Hill wartet wegen seines sicheren Wurfes eher an der Dreierlinie als in der Zone. Und Brandon Thomas ist zwar ein Spieler, der im Eins-gegen-Eins den Korb attackieren kann, aber auch er wirft lieber von außen.

Nein, offensiv sind die Dragons in Korbnähe einfach zu limitiert, nicht umsonst nehmen nur zwei Teams (der MBC und Würzburg) noch weniger ihrer Würfe aus der Nahdistanz. Und die wenigen, die sie nehmen, werden D’Or Fischer, Rakim Sanders und Co. zu verteidigen wissen.

Defensiv streiten sich die Artländer mit Ludwigsburg um die ineffizienteste Verteidigung aller Playoff-Teams: 108,1 erlaubte Punkte pro 100 Ballbesitze für den Gegner sind nur Mittelmaß in der Beko BBL. Als Team lassen sie zu viele Offensiv-Rebounds und Punkte in der Zone zu.

Prognose

Individuell werden King und Frease den Bambergern das Spiel unter dem Korb zwar schwer machen, aberAntonio Graves oder Bastian Doreth können Gavel und Jordan nicht halten. Auf dem Flügel ist Thomas dem bulligen Sanders unterlegen, auch für Elias Harris könnte es dank seiner Athletik zu einer guten Serie werden, in der er wichtiges Selbstvertrauen tankt.

Bamberg gegen Quakenbrück bedeutet Teambasketball vom feinsten. Hier das Inside-Spiel der Baskets, dort die hochprozentigen Dreier der Dragons. Für den Zuschauer wird’s eine schöne Serie, über den Drei-Punkte-Wurf hinaus aber wird Quakenbrück der starken Verteidigung der Bamberger zu wenig entgegenzusetzen haben. Die Baskets werden den ersten Schritt Richtung Titelverteidigung machen.

Bamberg in vier.

Anmerkung: Den Artikel habe ich für CROSSOVER geschrieben, wo er dementsprechend auch als erstes erschienen ist. Wie immer besten Dank dafür! Direktlink hier.

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Shot Charts: Artland Dragons http://court-side.de/artland-dragons-shot-charts/ http://court-side.de/artland-dragons-shot-charts/#comments Sat, 05 Apr 2014 12:32:07 +0000 http://court-side.de/?p=552 Obviously, these shot charts look nothing like Kirk Goldsberry’s. We don’t really have specific shooting locations available for BBL teams, certainly not for players. (We got this here, you decide for yourselves whether you find it useful.)
I still wanted to experiment a little, so what I did here is simply seperating the shot chart into shooting percentags from near-distance, from mid-range, and from 3-point land (as available in Beko BBL’s play-by-play). The colors range from a dark green (really good) over yellow (mediocre) to a dark red (really bad), always compared to the rest of the league.

Take Artland as my first try:

artland_all

Artland Dragons’ Shot Charts for the 2013/2014 Beko BBL Season. (All numbers per Apr. 5, 2014, 28 games played.)

Few words concerning Artland’s offensive output:

3-Point Shooting:
This comes first, because Artland Dragons are a really good 3-point shooting team. Lawrence Hill is shooting 50.5 % from three-point land for the season (47-93 3P), which is insane. Topper is at 41.5 % (44-106 3P), and they have two more guys in Bastian Doreth and Guido Grünheid shooting above 40 % (three, if you count Anthony King’s 2-5 3P). As a team, this puts Artland into 3rd place in 3P% behind only Oldenburg and Bayern.

Mid-Range Shooting:
Now, this is where they are not really good at. Artland take 16.4 % of their shots from mid-range, that’s above-average. Only 5 teams take a higher number of shots from that distance compared to their overall field goal attempts. Which wouldn’t be too bad, if the Dragons showed some good shooting percentages from that distance (like Berlin for example). But, actually, no team shoots worse from here: League-average is 37.3 %, Dragons shoot a lowsy 29.9 %.

Near-Distance Shooting:
Statistically, you want a lot of shots from near the basket. Now, Anthony King and Kenneth Frease (Artland’s Centers) are not those kind of players that carry you on offense. Other bigs like Hill or Grünheid might rather take the three than going inside. So, the Dragons don’t go there as often as other teams do: 45.1 % of all field goal attempts they take come from the area between the basket and the free-throw line (again: according to the official Beko BBL play-by-play data). That’s below-average, only Braunschweig, Vechta, and Würzburg take less of those “easy” shots.

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