court-side.de » Lineups http://court-side.de Mon, 13 Jun 2016 14:45:06 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.1.41 Playoffs 2014: Die fünf effizientesten Lineups der Postseason http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2013-14-die-funf-effizientesten-lineups-der-postseason-in-kooperation-mit-der-five/ http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2013-14-die-funf-effizientesten-lineups-der-postseason-in-kooperation-mit-der-five/#comments Mon, 07 Jul 2014 06:02:36 +0000 http://court-side.de/?p=754 1. Malcolm Delaney; Heiko Schaffartzik; Bryce Taylor; Deon Thompson; John Bryant (FC Bayern München)

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Dass Malcolm Delaney das effizienteste Playofflineup der Bayern anführt, ist nach seiner Ernennung zum MVP der Regulären Saison und der Finals nur konsequent. Neben ihm stehen Heiko Schaffartzik, Bryce Taylor, Deon Thompson und John Bryant – allesamt wichtiger Pfeiler des diesjährigen Erfolgs.

Schon in der Hauptrunde gehörte diese Formation zu den zehn besten der Münchner, kam aber auf vergleichsweise wenig Minuten. In den Playoffs entdeckte Coach Svetislav Pesic dann gerade gegen Oldenburg, welchen Mehrwert diese Aufstellung aufs Feld brachte, und setzte von nun an in jedem Spiel auf sie. Vereinzelt in der ersten, eher aber in der zweiten Hälfte und gerade dann, wenn es gegen Ende eng wurde.

127,9 Punkte pro 100 Ballbesitze erzielte Bayern mit diesem Lineup auf dem Parkett, Bestwert unter allen Aufstellungen mit mindestens 30 Minuten Spielzeit in den Playoffs. Aber auch defensiv schalteten die Münchner mit dieser Fünf einen Gang höher: 99,7 erlaubte Punkte pro 100 gegnerische Ballbesitze, immerhin noch in den Top-5 aller Lineups der diesjährigen Playoffteams.

In der Verteidigung forcierten sie viele gegnerische Ballverluste, die so wichtig sind für ihr flüssiges Fastbreakspiel. Sie brachten den Ball häufiger unter den Korb und schlossen dort hochprozentig ab. Aber auch der Dreier fiel in dieser Kombination sehr sicher für die Bayern: 38,7 % ihrer Würfe von außen trafen die Roten in den Playoffs, mit diesem Lineup starke 46,9 %. Zudem griff sich München einen Großteil der eigenen Fehlwürfe und erarbeitete sich so viele zweite Chancen, die effektiv in Punkte umgewandelt werden konnten.

 

2. Dru Joyce; Chris Kramer; Rickey Paulding; Nemanja Aleksandrov; Adam Chubb (EWE Baskets Oldenburg)

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Oldenburgs Starting Five konnte in sieben ihrer zehn Playoffbegegnungen auf eine positive Plus-Minus-Wertung verweisen. Die Kombination aus Dru Joyce, Chris Kramer, Rickey Paulding, Nemanja Aleksandrov und Adam Chubb kam dabei nahezu ausnahmslos zu Beginn des ersten und des dritten Viertels zum Einsatz; im Crunchtime-Lineup stand meist Jenkins für Joyce oder Kramer.

Denn in der Offensive zeigte sich die effizienteste Aufstellung der Baskets oft zu schwach, erzielte nur 90,1 Punkte pro 100 Ballbesitze. Dafür konnte diese Fünf defensiv alle Register ziehen: 77,4 Punkte erlaubte Oldenburg dem Gegner pro 100 Ballbesitze mit diesem Lineup auf dem Feld; Rang 2 unter allen Lineups mit mindestens 30 gemeinsamen Minuten in den Playoffs. Ganze 107,4 Punkte pro 100 musste Oldenburg zulassen, wenn ein anderes Lineup die Defensivarbeit verrichtete.

Ursächlich für diesen großen Unterschied war hauptsächlich das Defensivrebounding: 77 % aller gegnerischen Fehlwürfe konnten die Baskets mit ihrer Starting Five abgreifen, gerade mal 59 % mit allen anderen Aufstellungen. Dazu ließen die Oldenburg sehr wenig unter dem eigenen Korb zu und zwangen den Gegner in die Mitteldistanz. Eine gegnerische Wurfquote von nur 36,6 % war das Ergebnis.

Schon in der Hauptrunde wussten Joyce, Kramer, Paulding, Aleksandrov und Chubb zu überzeugen, kamen aber auf nur 41 Minuten Spielzeit, weil Chubb den Großteil der Saison wegen einer Verletzung verpasste.

 

3. David Holston; Antonio Graves; Brandon Thomas; Lawrence Hill; Anthony King (Artland Dragons)

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In den Playoffs wird die Rotation enger – kein Team hat diesen Satz in den diesjährigen Playoffs mehr beherzigt als die Artland Dragons. Die Formation aus David Holston, Antonio Graves, Brandon Thomas, Lawrence Hill und Anthony King verzeichnete die mit Abstand meisten Minuten aller Aufstellungen in den Playoffs (inkl. denen der Finalteilnehmer). Sie startete jedes Spiel, stand quasi in jedem Viertel mal auf dem Parkett und war auch in den entscheidenden Situationen McCoys Mittel der Wahl.

Trotz der vielen Spielzeit und dem Umstand, in der Crunchtime immer gegen das Beste aufzulaufen, was der gegnerische Coach aufs Parkett werfen kann, war dieses Lineup sowohl offensiv als auch defensiv deutlich effizienter als der Rest des Teams. Im Angriff scorten die Dragons starke 117,6 Punkte pro 100 Ballbesitze, in der Verteidigung ließen sie 108,4 pro 100 zu. Auf 100 Ballbesitze erzielte Coach McCoys meistgespieltes Lineup 9,2 Punkte mehr, alle anderen gespielten Aufstellungen 5,3 Punkte weniger als der Gegner. Und das reichte gegen Bamberg zum Weiterkommen, gegen Alba immerhin zu einem Sieg.

Die Dragons nahmen weniger der eher ineffizienten Würfe aus der Mitteldistanz, verließen sich stattdessen auf ihren sicheren Dreier, der hochprozentig fiel. Dass sie zudem das Spiel sehr langsam gestalteten, macht sich in der geringen Zahl der Ballverluste bemerkbar.

Defensiv ließ Artland eine Wurfquote von nur 43,5 % zu, zwangen den Gegner vor allem zu Dreiern; besonders im Halbfinale ein Mittel, das Albas Offensive durchaus ins Stottern brachte.

Schon in der Regulären Saison konnte sich McCoy auf seine fünf Starter verlassen, gerade offensiv machten sie in den Playoffs nochmal einen deutlichen Schritt nach vorne.

 

4. Eugene Lawrence; Ryan Brooks; Benas Veikalas; Tony Gaffney; Jamel McLean (Telekom Baskets Bonn)

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Das effizienteste Playofflineup der Telekom Baskets Bonn war zugleich auch das für die spielentscheidenden Momente. Coach Mathias Fischer brachte die Kombination aus Eugene Lawrence, Ryan Brooks, Benas Veikalas, Tony Gaffney und Jamel McLean vor allem im vierten Viertel, in beide Overtimes gegen Oldenburg startete Bonn mit dieser Fünf.

In einer Serie, in der beide Teams großes Augenmerk auf die Defensive legten, sorgte dieses Lineup vor allem offensiv für Entlastung. 101,7 Punkte markierte diese Aufstellung pro 100 Ballbesitze, alle anderen gerade einmal 82,7 pro 100. Sehr starkes Offensivrebounding und eine speziell für die Viertelfinalserie extrem hohe Dreipunkt-Wurfquote von 38,5 % machten hier den Unterschied. Zudem spielte Bonn in dieser Formation deutlich langsamer, leistete sich nur wenige Ballverluste und bereitete zudem deutlich mehr eigenen Körbe vor – immer ein Indiz dafür, dass der Ball gut läuft.

Die Zahlen aus der Regulären Saison waren nur wenig effizient, wegen der späten Verpflichtung von Eugene Lawrence konnte diese Fünf zudem nur wenig gemeinsame Minuten verzeichnen. Wichtiger ist ja aber auch in den Playoffs – hier reichte es gegen starke Oldenburger immerhin zu zwei Siegen.

 

5. Cliff Hammonds; David Logan; Reggie Redding; Levon Kendall; Leon Radosevic (ALBA BERLIN)

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Die Kombination aus Cliff Hammonds, David Logan, Reggie Redding, Levon Kendall und Leon Radosevic war nicht nur das meistgespielte Lineup der Berliner in den Playoffs, sondern auch ihr effizientestes. Coach Sasa Obradovic vertraute vor allem gegen Ende eines Spiels auf diese Fünf, in der ersten Hälfte sah sie kaum Minuten.

Passend zur neu-erwachsenen Mentalität der Berliner und der individuelle Auszeichen von Cliff Hammonds zum Besten Verteidiger der Liga, wusste diese Aufstellung vor allem defensiv zu überzeugen, hielt ihre Gegner bei 101,7 Punkten pro 100 Ballbesitzen und damit deutlich unter Albas Playoffschnitt.

Die starke Arbeit am offensiven Brett, wo die Berliner mit ihrer erfolgreichsten Combo knapp 38 % der eigenen Fehlwürfe abgriffen, hinderte den Gegner daran, das Spiel nach eigenem Rebound schnell zu machen. Im Halbfeld zwangen sie die gegnerischen Spieler dann zu vielen Würfen aus der Mitteldistanz und von außen; unter dem Korb ließen sie kaum etwas zu. 34,5 % warfen Berlins Gegner aus dem Feld, wenn Obradovic dieses Lineup spielte. Die schwachen Wurfquoten sind wohl auch der Grund, warum Berlins sehr schwaches Defensivrebounding in dieser Zeit nicht allzu sehr bestraft wurde.

Überraschenderweise kam diese Aufstellung in der Hauptrunde kaum zum Einsatz. Wenn doch, dann war Alba in dieser Zeit vor allem offensiv wenig erfolgreich.

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Playoffs 2014: Rückblick Alba-Ulm http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2014-ruckblick-viertelfinale-alba-berlin-ratiopharm-ulm/ http://court-side.de/beko-bbl-playoffs-2014-ruckblick-viertelfinale-alba-berlin-ratiopharm-ulm/#comments Thu, 22 May 2014 14:29:20 +0000 http://court-side.de/?p=653 In den Playoffs wird die Uhr auf Null gestellt. Eine gute Hauptrundenplatzierung verspricht Heimrecht und einen vermeintlich schwächeren Gegner in der ersten Runde. Dass sie allerdings nicht automatisch ein erfolgreiches Abschneiden im Viertelfinale verspricht, konnten die siebtplatzierten Artland Dragons gerade erst gegen die favorisierten Bamberger zeigen. Vier Spiele haben die Dragons gebraucht, um den Serienmeister in den frühen Sommerurlaub zu schicken. Denn in den Playoffs geht es nur um Matchups. Natürlich gibt man seine Philosophie nicht auf, aber wer in der Postseason erfolgreichen Basketball spielen will, muss den Mut haben, neue Wege zu gehen. Den Gegner mit taktischen Kniffen überraschen und bereit sein, auf das zu reagieren, was der gegnerische Trainer serviert.

Das galt im Speziellen für Alba Berlin, das ohne den verletzten Center Leon Radosevic in die Viertelfinalserie gegen Ulm starten musste. Ohne Radosevic fehlte Alba nicht nur der defensive Rückhalt unter dem eigenen, sondern auch ein wichtiger Unruheherd unter dem gegnerischen Korb. Radosevic sollte schon im zweiten Spiel zurückkehren, nach seiner Verletzung aber verständlicherweise nicht sofort wieder den Part übernehmen, den er zuvor innehatte.

Offensiv scorte Alba mit 114,9 Punkten pro 100 Ballbesitzen ziemlich genau auf dem Niveau der Hauptrunde. Eine leichte Veränderung im Vergleich zur Regulären Saison zeigte sich aber in Albas Wurfauswahl. Das ganze Jahr über hielten die Berliner ihren Output von hinter der Dreierlinie gering, nur zwei Teams nahmen noch weniger ihrer Würfe aus der Distanz. Ohne Radosevic allerdings fehlten Alba mehr als acht Wurfversuche pro Spiel, die meisten direkt unter dem Korb. Diese Versuche mussten natürlich neu verteilt werden. Das übernahmen vor allem Jan Jagla  und David Logan. Und da beide ausgezeichnete Dreipunktschützen sind, wurde der Ball seltener unter den Korb gebracht und häufiger von außen geworfen. „Das war nichts, was wir uns vorgenommen hatten,“ sagt Cliff Hammonds. „Ulm verschwand oft unter den Blöcken und gab uns so offene Würfe.“ Offene Würfe, die Berlin mit einer Quote von 40 % bestrafte. Diese Taktik der Ulmer ging also nicht unbedingt auf.

Ein weiterer Faktor der offensiven Überlegenheit waren die vielen zweiten Chancen, die Berlin sich erarbeiten konnte. Als eines der besten Offensivrebound-Teams der Liga wussten die Albatrosse die Schwäche der Ulmer am defensiven Brett zu nutzen. „Offensivrebounds sind mit einer Menge Hingabe verbunden,“ weiß auch Jan Jagla. Und für diese Hingabe war sich Alba im Viertelfinale nicht zu schade: 32,2 % der eigenen Fehlwürfe griff Berlin ab; Ulm kam zum Vergleich auf gerade mal 26,7 %.

Dass Jagla selbst ein motivierter Arbeiter am offensiven Brett ist, hat er vor allem in der so wichtigen ersten Begegnung gezeigt. Nicht zuletzt durch seine vier Offensivrebounds, die er allesamt in Punkte umwandelte, hielt er Alba nach nervösem Beginn im Spiel, um in der zweiten Hälfte den Deckel draufzumachen. „Natürlich ist das was, auf das man stolz ist,“ bemerkt er, angesprochen auf seine Stärke in diesem Bereich.

Abgesehen von Spiel Drei, in dem für Alba einfach gar nichts fallen wollte, haben die Berliner durch starke Wurfquoten überzeugt. Und durch mannschaftliche Geschlossenheit. Neben seinem starken Auftritt in Spiel Eins avancierte Jagla zum besten Rebounder der Serie (18 % aller in seiner Spielzeit verfügbaren Rebounds hat er gegriffen; Ulms Daniel Theis kam auf 17 %). Levon Kendall machte in Spiel Zwei und Drei aus gerade mal 18 Würfen 41 Punkte. Dazu kamen David Logan, der im entscheidenden Spiel Vier von außen heißlief, oder Sven Schultze, der frisch von der Bank kommend zwei Dreier einnetzte und die Max-Schmeling-Halle zum Kochen brachte.

Die Serie gegen Ulm hat allerdings auch aufgezeigt, dass selbst die stärkste Verteidigung der Liga nicht auf jede Frage eine Antwort findet. Gerade einmal 98,2 Punkte pro 100 Ballbesitzen ließ Alba in der Hauptrunde zu, mit Abstand Ligabestwert. Im Viertelfinale waren es 108,0 Punkte.

„Wie zufrieden waren Sie mit der Pick-and-Roll-Verteidigung Ihres Teams in der Serie gegen Ulm,“ fragte ein Journalist jüngst Albas Coach Sasa Obradovic und legte damit einen Finger in die Wunde. Denn Ulm hatte ab der ersten gespielten Minute merklich nur ein Ziel: die verletzungsgeschwächte Frontline der Albatrosse zu attackieren. Immer und immer wieder liefen Per Günther oder Edgar Sosa ihre hohen Pick-and-Rolls, aus denen heraus sie oft erschreckend einfache Punkte generierten. Entweder selbst im Drive oder nach Pass auf den abrollenden Screener; vor allem der kantige Trent Plaisted wusste Radosevic‘ Abwesenheit in Spiel Eins zu bestrafen. „Wir haben in der Tat ein wenig unter Ulms Pick-and-Roll gelitten,“ muss Obradovic eingestehen, fügt aber hinzu, dass man „selbst, wenn man alles richtig macht, nicht immer eine Antwort finden kann.“

Und auch auf Daniel Theis hatten die Berliner über weite Strecken keine Antwort parat. Gut 117 Minuten stand der athletische Power Forward insgesamt auf dem Parkett; es wären noch mehr geworden, hätte er im ersten Spiel nicht früh schon mit Foulproblemen zu kämpfen gehabt. In dieser Zeit erzielte Theis knapp ein Drittel aller Ulmer Punkte und ging so oft an die Linie wie kein anderer Spieler in der Serie. Vor allem aber defensiv funktionierte Ulm mit ihm sehr gut, ließ gerade mal 86,6 Punkte pro 100 Ballbesitze zu. Theis ist der einzige Ulmer, in dessen Spielzeit die Donaustädter mehr Punkte erzielten als die Berliner.

Nicht nur für Theis allerdings, sondern für das ganze Ulmer Team wurde das Spiel von der Freiwurflinie zu einem bestimmenden Faktor in der Offensive, konnten sie doch immer wieder in die freien Räume penetrieren. Einfache Punkte mit Fouls zu verhindern, ist natürlich gerade in den Playoffs ein probates Mittel. Alba allerdings ermöglichte es Ulm, so oft an die Linie zu gehen wie kein anderer Viertelfinalist. Auf 113 Freiwurfversuche können sie in den vier Spielen verweisen, in jedem vierten Angriff nahmen sie quasi die Chance auf zwei einfache Punkte mit. Damit einher gingen Foulprobleme für Alba, vor allem für Kendall, der den Ring für den Großteil der Serie ohne Radosevic gegen die Ulmer Offensivwellen verteidigen musste. Da Ulm die eigenen Freiwürfe auch noch sicher verwandelte (81 %), erzielten sie fast ein Drittel ihrer Punkte von der Linie. Die Berliner hingegen zogen weniger Fouls für deutlich weniger Freiwürfe, die sie deutlich weniger sicher verwandelten (66 %).

„Wir werden unsere Pick-and-Roll-Verteidigung anpassen,“ prophezeit Jan Jagla jedenfalls zuversichtlich. Und wenn hier die defensiven Schwächen in der Serie gegen Ulm lagen, so haben sie ja auch einiges richtig gemacht. Die 108,0 erlaubten Punkte pro 100 Ballbesitze liegen unter Albas Saisondurchschnitt, rangieren aber im Vergleich der Playoffteams immerhin an vierter Stelle hinter den Teams aus Bonn, Oldenburg und München. Sehr erfolgreich hat Alba den Ulmern vor allem ihr Dreipunktspiel genommen; ein Aspekt, der mit Blick auf die Serie gegen Artland einen hohen Stellenwert besitzt. Zudem ist Ulm seit Jahren eines der schnellsten Teams der Liga. Die Berliner allerdings schafften es, den Ulmern ihre Fastbreaks zu nehmen und sich von ihrem mitunter wilden Spiel nicht nervös machen zu lassen.

Die Dragons hingegen sind ein sehr diszipliniertes Team. Gegen Bamberg verloren sie nur selten den Ball, oft opfern sie den Offensivrebound, um stattdessen früh ihre Verteidigungsposition einzunehmen. „Sie spielen sehr kontrolliert,“ weiß auch Coach Obradovic. „Eine aggressive Defense, die keine einfachen Punkte zulässt und jeden Fastbreak zur Not mit Fouls zu stoppen versucht.“

Die Dragons spielen langsam, geduldig und konzentriert. Gegen Bamberg ging fast 70 % aller Körbe der Dragons ein Assist voraus; mit Abstand höchster Wert in den Playoffs und ein Anhaltspunkt dafür, wie gut sie den Ball laufen lassen. Und wer den freien Mann sucht, findet die offenen Würfe. Eine herausragende Quote aus dem Dreipunktland (42,7 %), zwei sich gut ergänzende Center unter dem Korb und ein David Holston, der Spiele im Alleingang entscheiden kann. Am Dienstag starteten die Albatrosse mit der Vorbereitung auf die Serie, die am Sonntagnachmittag in der o2 World beginnt. Bis dahin steht den Berlinern noch eine Menge Arbeit bevor.

Anmerkung: Den Artikel habe ich für albaberlin.de geschrieben, wo er dementsprechend auch als erstes erschienen ist. Vielen Dank dafür! Direktlink hier.

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Just How Important Adam Waleskowski Is http://court-side.de/just-how-important-adam-waleskowski-is/ http://court-side.de/just-how-important-adam-waleskowski-is/#comments Sun, 04 May 2014 19:02:07 +0000 http://court-side.de/?p=580 After not a whole lot of playing time early in the season, Adam Waleskowski grew into being a big factor for Ludwigsburg playoffs-clinching season.

waleskowski

Waleskowski leads Ludwigsburg in on-court/off-court net difference. (All numbers per May 5, 2014.)

He ended up leading the team in on-court/off-court net differential:
Ludwigsburg outscored their opponents by 6.7 points per 40 minutes with him on the court, were outscored by 4.7 per 40 with him off.

Not saying Ludwigsburg would have had a chance against Bayern with him, but his injury sure does hurt them.

(OffRtg/DefRtg in points per 100 possessions, all numbers are generated from the official Beko BBL play-by-plays.)

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MVP-los glücklich http://court-side.de/ratiopharm-ulm-mvp-los-gluecklich/ http://court-side.de/ratiopharm-ulm-mvp-los-gluecklich/#comments Sat, 29 Mar 2014 10:30:44 +0000 http://court-side.de/?p=288 Für die basketballverrückten Ulmer ist das Pokal-Final-Four sicher mehr Highlight als Rahmenprogramm, spielt man doch in dieser Saison keine besondere Rolle im Konzert der Großen. Mit einem Meistertitel, wahrscheinlich sogar mit einem Halbfinaleinzug wird es wohl auch in den kommenden Playoffs schwierig. (Um es ganz vorsichtig auszudrücken.) Was Ulm aber in Jahr 1 nach John Bryant leistet, ist trotzdem aller Achtung wert.

Nach 26 Spielen steht man mit zehn Niederlagen auf einem sicheren Playoff-Platz, im Eurocup war erst im Achtelfinale gegen Jerusalem Schluss. Und auch ohne ihren zweifachen MVP stellen die Schwaben mit 113,6 Punkten pro 100 Ballbesitze die zweiteffizienteste Offense der Liga. Vor Teams wie Alba, Bamberg, Oldenburg und Quakenbrück (allesamt in der Tabelle vor ihnen platziert) und dank guter Wurfquoten, der Stärke im Offensivrebound, vieler Freiwürfe und weniger Ballverluste.

Leider verteidigen sie nur durchschnittlich, hinter allen Genannten auf Platz 6. Denn irgendwie ist alles, was Ulm defensiv macht, nur durchschnittlich. Vor allem die Schwächen im Defensivrebound und die vielen Punkte, die sie von Außen kassieren, tun ihnen weh. (Mehr dazu später.)

Werfen wir den Blick auf einige Spieler, die sich im Teamverbund herausheben, positiv wie negativ.

Der Glue-Guy

Keaton Nankivils individuelle Zahlen ragen nicht heraus, aber er ist einer von vier Spielern im Kader, die schon im letzten Jahr eine tragende Rolle im Team der Ulmer spielten. Die das Umfeld und die Philosophie des Trainers kennen. Vielleicht ist das der Grund, warum Ulm mit Nankivil auf dem Feld seine effizienteste Offense spielt (112,3 Punkte pro 100 Ballbesitze). Mit ihm trifft Ulm 40 % seiner Dreier, ohne ihn gerade mal 33 %. Ligaweit markiert das ungefähr den Unterschied zwischen Oldenburg als bestem Team aus dem Dreipunktland und Bayreuth an 15. Stelle.

Neben den starken Wurfquoten offensiv zeigt Ulm mit Nankivil auch seine beste Leitung im Defensiv-Rebound, der sonst eher als Schwäche auszumachen ist. Ohne ihn folglich seine schlechteste.

Ulm-Lineups OffRtg DefRtg NetRtg +/- pro 40
mit Nankivil 112,3 102,5 9,8 7,5
ohne Nankivil 107,7 102,8 4,9 3,7

Der Routinier

Auch Adam Hess kann individuell in dieser Saison kaum an seine effizienten Jahre im Artland oder in Hagen anknüpfen. Das Team wird mit ihm dennoch besser, zumindest wenn Leibenath ihn auf Small Forward bringt. Sehr hohe Quoten, sehr gutes Rebounding unter dem eigenen Korb und viele Freiwürfe für eine Top-5-Offense bei einer immer noch überdurchschnittlichen Defense.

Das ist nicht allein sein Verdienst, ohne ihn läuft es aber deutlich schlechter.

Der Abräumer

Wer hätte gedacht, dass Daniel Theis in Ulm fast so viel Spielzeit sieht wie John Bryant in München? In seiner zweiten Saison an der Donau spielt er knapp 20 Minuten pro Spiel, seit Februar sogar knapp 26. Mit 34 Blocks liegt er ligaweit noch vor Spielern wie Bryant oder Vitalis Chikoko auf Platz 5 der Wertung.

Losgelöst von den individuellen Statistiken ist auch sein Einfluss auf die Team-Verteidigung der Ulmer enorm: Mit ihm auf dem Parkett spielt Ulm seine beste Defense, lässt 98,8 Punkte pro 100 Ballbesitze zu. Lässt Coach Leibenath ihn auf der Vier spielen, ist die Team-Defense mit 96,9 Punkten pro 100 sogar noch effizienter.

Von seiner Athletik profitiert Theis aber nicht nur defensiv beim Block und im Rebound, sondern auch offensiv beim Abschluss am Ring. Außerdem übernimmt er einen Part, der durch Bryants Abschied wegfiel: Er wirft knapp doppelt so viel von Außen wie noch im letzten Jahr, trifft dabei allerdings nicht mehr so sicher. Bringt Leibenath ihn auf Center, verteidigt Ulm nur noch knapp über ihrem Durchschnitt, dafür legen sie ihre effizienteste Offense aufs Parkett. Und trotz der geringen Körpergröße in diesen kleinen Aufstellungen reboundet Ulm offensiv wie defensiv besser als der Gegner.

Ulm-Lineups OffRtg DefRtg NetRtg OREB% DREB% TREB%
mit Theis auf C 115,4 105,1 10,3 37,3 72,1 55,8
mit Theis auf PF 104,3 96,9 7,4 32,8 70,8 51,9
ohne Theis 112,4 106,4 6,1 31,7 69,5 50,9

Der Anführer

Wenn ihn Dopingproben oder körperliche Beschwerden nicht gerade aus seinem Rhythmus reißen, spielt Per Günther auch in dieser Saison wieder sehr soliden Basketball. Zwar teilt er sich die Starter-Rolle seit ein paar Wochen mit Edgar Sosa, seiner Produktion hat das aber keinen Abbruch getan.

Denn auch ohne seinen kongenialen Partner Bryant und das blinde Verständnis, das die beiden über die Jahre entwickelt haben, ist Günther erneut Ulms bester Vorlagengeber. Verändert hingegen hat sich seine Wurfauswahl: Vielleicht sind es die Beschwerden im Knie, vielleicht eine Anweisung des Coaches, vielleicht der fehlende Platz in der Zone, für den Bryant mit seinem Dreier gesorgt hat, auf jeden Fall schließt Günther seltener am Korb ab und hat stattdessen schon jetzt knapp 40 Dreipunktwürfe mehr genommen als in der letzten Saison. Seine Quote steht dabei noch immer bei starken 45,5 % und damit nur knapp unter Vorjahresniveau.

Auf 100 Ballbesitze produziert Ulm mit Günther 9,1 Punkte mehr als der Gegner. In Bamberg und München läge das irgendwo im Mittelfeld, in Ulm ist es teamintern der zweitbeste Wert. Vor allem offensiv läuft das Spiel besser. Mehr Korbvorlagen, weniger Turnover, bessere Quoten, vor allem aus dem Dreipunktland.

Was nicht so läuft

Der Defensiv-Rebound. Knapp über 70 % aller gegnerischen Fehlwürfe greift Ulm bisher ab, das ist Ligadurchschnitt und immerhin Platz 9. Betrachtet man nun aber die Punkte, die Ulm nach Offensiv-Rebounds zulässt, so rutschen sie ganz schnell ans Ende der Tabelle. 114,9 Punkte kassieren sie pro 100 Ballbesitze, in denen sie dem Gegner einen Offensiv-Rebound erlauben; nur Tübingen verteidigt zweite Chancen noch schlechter.

Aber auch die zweitbeste Offensive der Liga hat natürlich ihre Schwachstellen. Wie schon erwähnt, teilen sich Edgar Sosa und Per Günther den Spielaufbau. Für sich machen das beide auch sehr gut, stehen sie aber zusammen auf dem Feld, gerät die Offensive leicht ins Wanken.

Viel Gewicht darf man den Zahlen nicht zukommen lassen, denn Leibenath ließ die beiden erst knapp 85 Minuten gemeinsam auf die gegnerischen Guards los. Der Trend sieht allerdings wenig vielversprechend aus: Über 40 % der Würfe sind Dreier, die Quoten fallen deutlich. Weniger Assists, mehr Turnover und zu wenig Rebounds. Einzig ein hohes Freiwurf-Volumen hält das Offensiv-Rating in der Balance.

x-Faktor: Transition Defense

Gut, Transition Defense beinhaltet mehr, als einen Blick auf die Punkte nach Ballverlusten zu werfen. Es ist aber ein Anfang und zumindest defensiv schneidet Leibenaths Team hier sehr gut ab.

Das offensichtlich beste Mittel ist es, den Ball gar nicht erst zu verlieren, und das können nur drei Teams noch besser als Ulm. Verlieren sie ihn doch, so lässt Ulm mit 100,3 Punkten pro 100 Ballbesitzen (nach eigenem Turnover) nur knapp mehr zu als Berlin und Bamberg. Nach Steal der Gegner, also im Fastbreak – und da wären wir dann bei der Transition Defense – sind es 113,4 Punkte pro 100, ligaweit der fünftbeste Wert.

Erlaubte Punkte nach Ballverlusten Gesamt Rang
Live-Ball
Rang
Dead-Ball Rang
Ulm 100,3 4. 113,4 5. 91,1 4.
Liga-Schnitt 105,9 118,7 97,8

Mit Bayern trifft Ulm im Halbfinale auf die beste Transition-Offense der Liga. Wenn sie diese nicht ins Laufen kommen lassen und dazu die sicher ordentliche Portion frenetischer Unterstützung der heimischen Zuschauer nutzen können – wer weiß, vielleicht kann der Pokal für Ulm tatsächlich zum Highlight der Saison werden.

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Bayerns Angriff auf die nationale Dominanz http://court-side.de/bayerns-angriff-auf-die-nationale-dominanz/ http://court-side.de/bayerns-angriff-auf-die-nationale-dominanz/#comments Thu, 27 Mar 2014 11:05:12 +0000 http://court-side.de/?p=125 Offensiv ist der FC Bayern München in dieser Bundesligasaison das Maß aller Dinge und erzielt knapp 121 Punkte pro 100 Ballbesitze. Der Abstand zwischen ihnen auf dem ersten und Ulm auf dem zweiten Platz ist so groß wie der zwischen Ulm und dem MBC auf dem elften Rang. Nur Bamberg schließt effektiver ab (eFG%); die Münchener leisten sich zudem die wenigsten Ballverluste und gehen so oft an die Linie wie kein anderes Team.

Auch defensiv hat Trainer Svetislav Pesic seinem Team eine Philosophie eingehaucht, mit dem es mittlerweile selbst in der Euroleague erfolgreich große Teams verteidigen kann. BBL-intern liegen sie mit 103,8 Punkten pro 100 Ballbesitzen hinter Alba Berlin und Bamberg auf dem dritten Rang, forcieren bei ihren Gegngern vor allem viele Drei-Punkte-Würfe bei schwachen Quoten und kontrollieren den Defensiv-Rebound.

In Pesic’ Team stehen zehn Akteure zwischen 15 und 25 Minuten pro Spiel auf dem Parkett, nur Malcolm Delaney sieht mit 26 Minuten eine etwas größere Einsatzzeit. Die Last wird so gleichmäßig wie möglich auf alle Schultern verteilt. So hat die Führungsetage den Kader vor der Saison zusammengestellt, so wird die Mannschaft der Doppelbelastung gerecht und so kann Bayern in der Liga (fast) jeden Ausfall kompensieren.

Ein Blick auf die Spieler, die sich im Teamverbund herausheben, positiv wie negativ:

Steffen kann‘s noch

„Steffen Hamann? Ehrlich? Wenn der spielt, dann muss Delaney einen schlechten Tag haben.“ (O-Ton jeder, immer) Natürlich ist da was dran. Aber man kann es umformulieren und der Aussage eine völlig neue Bedeutung verleihen: Hat Delaney einmal einen schlechten Tag, kann Pesic sich jederzeit auf seinen Ersatz-Aufbauspieler verlassen.

Pro 100 Angriffe erzielen die Bayern 26,7 Punkte mehr als der Gegner, wenn Hamann den Spielaufbau übernimmt – Spitzenwert im Team. Mit Hamann spielt München schneller (und das schnelle Spiel liegt ihnen), bereitet deutlich mehr eigene Körbe vor und verliert seltener den Ball (ebenfalls alles Spitzenwerte). Von Hamann geführte Aufstellungen nehmen nicht nur die zweitmeisten – vermeintlich einfachen – Würfe unter dem Korb, sondern treffen sie auch am besten und erzielen zudem über einen Viertel ihrer Punkte an der Freiwurflinie. Das sind viele, aber noch nicht einmal alle Superlative. Und, um dem Argument vorzubeugen: Seine 176 Minuten absolvierte der Veteran keinesfalls nur in der „Garbage Time“, wenn die Spiele schon entschieden waren.

Bayern-Lineups Pace OffRtg DefRtg NetRtg AST% TOV% NDA/FGA ND%
mit Hamann 75,8 123,4 96,7 26,7 61,0 14,5 49,3 65,0
ohne Hamann 72,6 118,7 104,0 14,6 54,4 16,3 46,6 56,4

Ob man ihn mag oder nicht, jeder sollte respektieren, dass Steffen Hamann in dieser Saison mit all seiner Erfahrung noch immer guten Basketball spielt.

Benzings großer Sprung

Ja, ich sage es: Benzing spielt das beste Jahr seiner Karriere. Er übernimmt Verantwortung, auch in großen Spielen. Die Übertragungen haben größere Reichweite, auch außerhalb von Deutschland nimmt man ihn wahr. Nicht als den, der er einst werden sollte, aber als tragende Säule eines auch auf internationaler Ebene erfolgreichen Teams.

Benzing ist aggressiver geworden. Endlich zieht er energisch zum Korb und hat gelernt, mit Kontakt abzuschließen. Er überzeugt mitunter als Power Forward, setzt seinen Körper ein und postet auf. Seinen Pump-Fake an der Dreierlinie hat er perfektioniert und trifft nach einem Schritt nach innen sicher aus der Mitteldistanz. Dass seine Verteidiger immer noch auf diese Wurffinte reinfallen, liegt vielleicht daran, dass sein Dreier nach wie vor eine Waffe ist, die er jederzeit einsetzen kann, um den Gegner zu erlegen: Überragende 47 Prozent fallen für ihn von jenseits der Drei-Punkte-Linie (Karrierebestwert).

Auch defensiv übt er großen Einfluss aus. Mit Benzing auf dem Feld produziert München sein bestes Defensiv-Rating, hält seine Gegner bei 95 Punkten pro 100 Ballbesitze. Dank durchschnittlicher Offensive (was bei Bayern immer noch Ligaspitze bedeutet) erzielen sie mit Benzing 26,6 Punkte pro 100 Ballverluste mehr als der Gegner – der zweitbeste Wert nach Hamanns 26,7 Zählern.

Big Bryant nicht so Baby

Dass Bryant nicht an seine Dominanz aus Ulmer Zeiten anknüpfen können würde, war doch klar. Er spielt nicht auf MVP-Niveau, muss er aber auch nicht. In München ist er nicht mehr die zentrale Figur, die er im Schwabenland darstellen musste. Er ist einer unter vielen, kann sich auf seine Wühlbüffel-Qualitäten, sein Rebounding und den erneut starken Dreier konzentrieren. Und jeden Total-Ausfall kann Bayern – zumindest in der Liga – mit der tiefen Rotation auffangen.

Pesic‘ Team verteidigt besser mit als ohne ihn, ist vor allem am defensiven Brett deutlich effizienter und greift 76,8 % aller gegnerischen Fehlwürfe ab (vs. 71 %, wenn Bryant sitzt), offensiv wirft der FCB mit ihm auf dem Parkett seine drittbeste Dreier-Quote (42 % 3FG). Seine individuellen Zahlen sind heruntergegangen, seine Spielzeit aber auch. Ein Umstand, der oft nicht bedacht wird, wenn man ein Urteil auf Basis ebendieser Zahlen fällt.

Djedovic ist angekommen

Obradovic holte Nihad Djedovic im letzten Jahr in die Beko BBL, und bei Alba ließ er sein Können oft aufblitzen. Auf gute Leistungen folgten aber nicht selten Spiele, in denen Djedovic völlig unsichtbar blieb. Die Inkonstanz wurde zur Regel. Unter Pesic gelangt er nun nach und nach zu voller Leistungsfähigkeit. Wegen einer Verletzung verpasste Djedovic in dieser Saison sechs Spiele, startete aber sofort wieder durch, als er zurückkam.

Vor allem, wenn Pesic ihn als nominellen Small Forward auflaufen lässt, schnurrt die Offensive der Münchner. Dann spielen sie unglaublich schnell, verlieren trotzdem kaum den Ball und erzielen 129,6 Punkte pro 100 Ballbesitze – knapp 26 Zähler mehr als der Gegner.

Bayern-Lineups Pace OffRtg
DefRtg NetRtg
mit Djedovic auf SF 78,5 129,6 103,8 25,8
mit Djedovic auf SG 73,1 115,9 105,6 10,3
ohne Djedovic 72,6 120,2 101,2 19,1

 

Staigers Defense

Dass man Klischees, die sich über Jahre ins kollektive Gedächtnis einbrennen, nicht mal so eben abschütteln kann, beweist der Fall Lucca Staiger. Noch immer ist es allgemeingültiger Tenor, dass Staiger offensiv eindimensional und defensiv ein Reinfall sei.

Über Staigers Offensiv-Qualitäten lässt sich streiten, sein Dreier hat aber immensen Einfluss auf Bayerns Spiel. Vor allem in der ersten Saisonhälfte traf Staiger von überall und gegen jeden. Mit seinem Wurf kann er sein Team mittlerweile auch in wichtigen Begegnungen wieder ins Spiel bringen, trifft entscheidende Würfe und fügt sich offensiv effizient in die Rotation ein.

Pesic würde ihn aber nicht über so lange Strecken und in wichtigen Phasen auf dem Feld lassen, wenn er nicht auch verteidigte. Und genau das ist der Punkt: Staiger hat sich aus seiner Rolle erhoben, er verteidigt motiviert in Bayerns Presse und im Mann-gegen-Mann. Natürlich ist er nicht über Nacht zur Liga-Elite emporgeklettert, aber er ist keine so große Gefahr mehr für die Stabilität in der Mannschaftsverteidigung. Im Gegenteil: Mit ihm lässt der FCB 96,4 Punkte pro 100 Ballbesitze zu, ohne ihn 106,1. Das ist das zweiteffizienteste Defensiv-Rating nach dem von Benzing.

Was nicht so läuft

Malcolm Delaney hat seine Qualitäten. Wenn er einen guten Tag erwischt und Bayern Real schlägt, dann wird er auch mal Euroleague-MVP der Woche. An schlechten Tagen aber trifft er gar nichts und ballert trotzdem immer weiter. (Eine Eigenschaft, die Heiko Schaffartzik interessanterweise abgelegt zu haben scheint.) In das Delaney-Bashing würde ich trotzdem nicht bedingungslos einsteigen, denn den „Hero-Ball“, den man ihm oft vorwirft, kann man auch positiv auslegen, indem man anerkennt, dass er Verantwortung übernimmt, die seine Mitspieler oft nur zu gerne abtreten.

Trotzdem muss man sagen, dass er nicht der Point Guard ist, den die Bayern bräuchten. Seine Aktionen sind oft zu wild, den eigenen Abschluss zieht er zu oft dem seiner Kollegen vor. Die Vorbereitungsquote bei den Bayern ist höher, wenn er sitzt. Ebenso die Wurfquoten und die Punkte von der Freiwurflinie (deutlich). Folglich spielt Bayern eine deutlich effizientere Offense ohne ihn. Zumindest den Zahlen nach.

X-Faktor: Punkte nach Ballverlusten

Kein anderes Team ist dem Eindruck nach so effizient im Fast-Break wie die Bayern. Einen Eindruck, den man sich Dank ihres hervorragenden Live-Stream-Angebots nun alle zwei Wochen verschaffen kann.

Zwar gibt es momentan noch keine Zahlen, die Fast-Break-Punkte vollständig widerspiegeln, ein erster Indikator sind aber Punkte nach Ballverlusten. Und da rangiert Bayern ganz vorne, mit 117,6 Punkten pro 100 Ballverlusten mehr als 10 Punkte über dem Ligadurchschnitt. Und die Zahl wird noch beeindruckender, wenn man nur die Punkte nach Steals betrachtet. 136,1 Punkte erzielen sie dann pro 100, der Ligaschnitt liegt gut 20 Punkte darunter.

Punkte aus Ballverlusten Gesamt Rang Live-Ball Rang
Dead-Ball Rang
Bayern 117,6 1. 136,1 1. 101,5 4.
Liga-Schnitt 105,9 118,7 97,8

Gegen Bayern zu gewinnen, ist schwer in dieser Saison. Und erst recht bestrafen sie dich, wenn du ihnen kampflos den Ball überlässt.

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Forwarding Sanders http://court-side.de/forwarding-sanders/ http://court-side.de/forwarding-sanders/#comments Thu, 13 Mar 2014 20:54:42 +0000 http://blog.court-side.de/?p=94 This is not new, @sJacas found this for Euroleague months ago. I ran the numbers for this year’s BBL and they tell the same story: Bamberg do better with Rakim Sanders at Power Forward than they do with him at Small Forward.

sanders

Huge upside to Sanders playing at Power Forward (all numbers per Mar. 13, 2014)

Also, I thought he might lose some minutes to Elias Harris when Bamberg signed him, but Sanders kind of blossomed instead. He might even have found his shooting rhythm over the last games and could make his 3P shot a bigger threat to opposing defenses.

(OffRtg/DefRtg in points per 100 possessions, all numbers are generated from the official Beko BBL play-by-plays.)

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Frankfurt Missing Rautins http://court-side.de/frankfurt-missing-rautins/ http://court-side.de/frankfurt-missing-rautins/#comments Sat, 08 Mar 2014 15:25:26 +0000 http://blog.court-side.de/?p=88 It’s been more than two months now and six BBL games (all losses) that Andrew Rautins has missed due to a season-ending injury. And Frankfurt’s offense misses him badly.*

frankfurt

Frankfurt’s offense stagnating since Rautins has gone down (all numbers per Mar. 8, 2014)

(OffRtg/DefRtg in points per 100 possessions, all numbers are generated from the official Beko BBL play-by-plays.)

(*Note that Jacob Burtschi, too, missed every one of those six games plus one more.)

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Oldenburg Better Go Big http://court-side.de/oldenburg-better-go-big/ http://court-side.de/oldenburg-better-go-big/#comments Sun, 02 Mar 2014 20:30:41 +0000 http://blog.court-side.de/?p=82 So, when crunching the numbers for Oldenburg’s rather unstable, but still successful season, I found two rather interesting arguments pointing at Oldenburg doing quite well when going for big lineups.

First one goes for Robin Smeulders: He plays a lot of Center this season, mostly due to Adam Chubb’s injury. Oldenburg, as a team, though does better both offensively and defensively with Smeulders at Power Forward. Shooting and rebounding numbers tell that Smeulders himself performs (slightly) better, too,  when playing at the 4.

smeulders

Oldenburg doing better with Smeulders at PF (all numbers per Feb. 28, 2014)

Then there’s Konrad Wysocki. When Machowski plays him at Power Forward, Oldenburg outscore their opponents by 2.1 points per 40 minutes (which is the regular length of a game), but by 22.3 points per 40 when he plays at Small Forward in big lineups.

wysocki

Same goes for Wysocki: Oldenburg better when playing him at Small Forward (all numbers per Mar. 2, 2014)

(OffRtg/DefRtg in points per 100 possessions, all numbers are generated from the official Beko BBL play-by-plays.)

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Cliff Hammonds’ (Defensive) Impact http://court-side.de/cliff-hammonds-defensive-impact/ http://court-side.de/cliff-hammonds-defensive-impact/#comments Sat, 22 Feb 2014 16:37:37 +0000 http://blog.court-side.de/?p=36 Impressive, what Cliff Hammonds does for Alba:

They are a slightly better offensively when Hammonds is on the floor, but more importantly thrive on defense. Net Rating goes from a mediocre +7.2 in 272 minutes without him to a team-high +21.5 in 568 minutes with him on the floor.

hammonds

Cliff Hammonds’ defensive impact on Alba’s game (all numbers per Feb. 22, 2014)

(OffRtg/DefRtg in points per 100 possessions, all numbers are generated from the official Beko BBL play-by-plays.)

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Bayern’s Big Men Rotation http://court-side.de/bayerns-different-bigs/ http://court-side.de/bayerns-different-bigs/#comments Fri, 21 Feb 2014 20:27:43 +0000 http://blog.court-side.de/?p=9 Bayern played eight different combos at PF/C this season logging meaningful minutes (BBL competition only).

Lineups featuring Thompson/Idbihi produce by far the best Defensive Efficiency and an above-average Offensive Efficiency for an off-the-charts Net Rating of +31.2.

What’s also interesting is that Idbihi is found in three of the top-four lineup combos (sort by NetRtg). (I will come up with some individual numbers on him eventually.)

bayern-bigs

All numbers per Feb. 21

(OffRtg/DefRtg in points per 100 possessions, all numbers are generated from the official Beko BBL play-by-plays.)

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