Author Archives: Jannes

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„Wir sind uns wirklich sehr ähnlich“, reagierte Ludwigsburgs Head Coach John Patrick angesprochen auf den Vergleich zwischen seinem Spielsystem und dem von ALBAs Cheftrainer Sasa Obradovic unter der Woche im Podcast von Telekom Basketball. Das habe er schon in dessen erster Saison in Berlin gemerkt.

Dennoch bemüht er sich, sich nicht mit fremden Federn zu schmücken. Hier sei er der erste gewesen, der die Fullcourt-Presse hat spielen lassen, aber das sei nicht so weit weg gewesen von dem, was auch Maccabi Tel Aviv vor fünf oder sechs Jahren schon gespielt hat. „Und mittlerweile pressen fast alle guten Teams“, so Patrick weiter. Mehr noch: Es sei Teil des modernen Basketballs.

Ob dem jeder Beobachter zustimmen würde, ist unklar, denn Patricks Art, Basketball zu spielen, wird nicht überall gefeiert; als zu destruktiv, zu unbequem, zu unattraktiv wird die Ganzfeld-Presse von vielen erlebt. Man könnte allerdings genauso gut die absolute Leidenschaft assoziieren, mit der seine Teams auf dem Parkett agieren. Und die ist eher positiv konnotiert. Mit Göttingen gewann der US-Amerikaner 2010 so überraschend die Eurochallenge, kegelte 2012 mit Aufsteiger Würzburg überraschend ALBA BERLIN aus den BBL-Playoffs und hat auch in Ludwigsburg wieder ein Team geformt, das trotz vermeintlicher individueller Nachteile als Gesamtgefüge sehr gut funktioniert. Und sich nach zwei Begegnungen mit ALBA zu Berlins Kryptonit zu mausern scheint.

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Just a quick intro to the following chart: I tried a new approach which might, at first sight, seem counter-intuitive. However, if you care enough to try to orientate yourself for a moment, it does hold a lot of information. I’ll try to give some examples below, but am in kind of a hurry (Alba game tonight).

First of all, here’s the chart:

The Top-20 BBL Scorer's Tendencies: Who's Shooting (Efficiently) From Where?

The Top-20 BBL Scorer’s Tendencies: Who’s Shooting (Efficiently) From Where?

To clarify the abbreviations: On the x-axis, that’s Minutes, Possessions, Points per Game, FG%, FT%, eFG%, TS%, then Points Per Shot, Points per Play/Possession, Free-throw rate (as in how many free-throws does a players shoot for every field goal attempt he takes; look at Aaron White, he’s crazy), followed by how many of a player’s shots come from the restricted area (% at Rim), everything outside the restricted area, but inside the arc (% Rest 2), from the cornes (% Corner 3), and from above-the break (% ATB 3).

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„Es ist jetzt meine achte oder neunte Saison in der BBL,“ lacht Konrad Wysocki im Telekom-Basketball-Podcast. „Und es fängt jedes Mal wieder von vorne an.“ Wy-so-tz-ki? Wy-sok-ki? In Polen ersteres, in Deutschland letzteres. Beides ist möglich. Punkt.

Mit der „achten oder neunten“ Saison in der Basketball-Bundesliga liegt er leicht daneben, zumindest genau genommen. Zugegeben: Es ist seine achte im deutschen Profibasketball, aber erst seine sechste in dessen Oberhaus. Geschenkt, Wysocki gehört zum Inventar: 2006 spielte er mit Ulm erstmals BBL-Basketball, vor ziemlich genau neun Jahren. 14 Akteure von damals sind heute noch in der Bundesliga aktiv, er ist einer davon. Und darf deswegen definitiv als Ligaurgestein gelten … trotz seiner vier Auslandsjahre.

Vom polnischen Mittelfeldteam Anwil Wloclawek kehrte der ehemalige Student der Elite-Uni Princeton vor der laufenden Spielzeit zurück nach Deutschland. Hier kämpft er als Veteran bei den Crailsheim Merlins erstmals in seiner Karriere „nur“ um den Klassenerhalt. Im völlig neuformierten Team nimmt er dabei nicht nur als Führungsspieler, sondern auch als Leistungsträger eine tragende Rolle ein – gerade letzteres war nicht unbedingt absehbar.

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Zusammen mit André Voigt und Johannes Huebner spreche ich über die vermeintlichen Traumstarts in Würzburg, Bonn und Berlin, Start-Probleme in Ulm, das Coaching von Gordon Herbert in Frankfurt und John Patrick in Ludwigsburg sowie die Perspektive von Tabellenführer ALBA Berlin und das Stil-Duell der beiden Topfavoriten aus dem Süden.

[Diesen Podcast habe ich exklusiv für GOT NEXXT aufgenommen. Wer reinhören möchte, folgt einfach diesem Link.]

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Sieg ist Sieg, das wird so langsam zum Mantra in Berlin. Es ist 21:25 Uhr am Dienstagabend, ALBAs erstes Heimspiel der Eurocup-Saison ist gerade vorüber. Gegen Reggio Emilia drehten die Gastgeber nach unterlegener erster Halbzeit auf und sicherten sich einen letztlich verdienten 82:76-Erfolg. „Wir haben jede Menge Fehler gemacht, in der zweiten Hälfte aber unsere Energie gefunden“, gibt ALBAs Head Coach Sasa Obradovic auf der Pressekonferenz zu Protokoll. Für seine Verhältnisse wirkt er äußerst gelassen, beinahe gut gelaunt. Und das, obwohl sein Team über 25 Minuten eine allenfalls durchwachsene Leistung gezeigt hat.

Die anwesenden Journalisten sammeln wichtige und unwichtige O-Töne und geben ihren Texten den letzten Schliff, hoffentlich. Auf Laptops, die allesamt bessere Tage gesehen haben. Auch die Spieler und Betreuer fahren runter, duschen, laden am Buffet die Kräfte auf. Der Sicherheitsdienst, die Techniker und Kameraleute, Fotografen und Reinigungskräfte, sie alle verabschieden sich so langsam in den Feierabend. Nach einem erneut langen Tag in einer der modernsten Multifunktionsarenen der Welt.

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Es war ein gebrauchter Tag für ALBA BERLIN. Zum Start in die Eurocup-Saison bekam es das Team im deutsch-deutschen Duell mit den MHP Riesen Ludwigsburg zu tun – und von den glänzend eingestellten Schwaben mal eben direkt seine Grenzen aufgezeigt.

Mit vier Siegen war das Team von Head Coach Sasa Obradovic in die Saison gestartet: Gegen Crailsheim hatten sich die Hauptstädter in der Schlussphase zwar schwergetan, mit Ulm, Göttingen und Bayreuth aber wenig Mühe gehabt.

Dennoch wollte keiner den Auftakt überschätzen – dafür fehlte den Berlinern schlicht ein echter Gradmesser. Die Rolle nahm jetzt Ludwigsburg ein, allerdings in einer für Obradovic frustrierenden Art und Weise.

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76:77 verloren gegen Spanien. Euro-Aus in der Vorrunde. Trotzdem bot das Team von Bundestrainer Chris Fleming den Favoriten aus Spanien bis zur letzten Sekunde Paroli. Die Einzelkritik.

Dirk Nowitzki

Es war Dirk Nowitzkis wohl letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft, wahrscheinlich auch sein letztes auf deutschem Boden – und leider auch sein schwächstes bei diesem Turnier. Weil die Spanier es ihm schwerer machten als alle anderen Gegner bisher … Sein ersten Dreier fiel noch in unbestechlicher Dirk-Manier durch die Reuse, bis Ende des dritten Viertels folgten aber nur zwei weitere Versuche.

Nikola Mirotic frontete Dirk bei jeder Gelegenheit, bekam der Würzburger den Ball am Zonenrand, kam direkt die aggressive Hilfe; an der Dreierlinie hatte er stets mindestens eine Hand im Gesicht. Im vierten Viertel bäumte sich Nowitzki nochmal auf, traf einen wichtigen Dreier kurz vor Schluss und verabschiedete sich unter Tränen von einem Publikum, das ihm einen mehr als gebührenden Abschied schenkte. Es war nicht sein Spiel, deutete aber auch an, dass andere es ohne ihn richten werden können. Here’s to one of the greatest of all time: Danke, Dirk!

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82:89 verloren gegen Italien. Wer aus dem Kader von Coach Chris Fleming überzeugte, wer fiel leistungstechnisch ab? Die Einzelkritik beleuchtet die Leistungen aller DBB-Akteure.

Dennis Schröder

Anders als noch im Türkei-Spiel startete Dennis Schröder aggressiv in die Partie, machte per Drive die ersten deutschen Punkte und übernahm die Verantwortung für den deutschen Angriff. Auch die Italiener machten gegen den Aufbauspieler die Zone dicht und zwangen ihn zu Würfen; heute allerdings traf er nicht nur seinen ersten Dreier, sondern fand in der Folge auch immer wieder Lücken im Zug zum Korb. Mit 29 Punkten war Schröder erneut Topscorer des DBB, im Pick-and-Roll traf er gute Entscheidungen und setzte mehrfach erst Dirk Nowitzki, dann Tibor Pleiß schön in Szene. Seine Mismatches attackierte er bedingungslos und hatte einzig beim Abschluss nicht immer Glück.

Auch in der Verteidigung erledigte Schröder seinen Job durchaus ordentlich, hatte seine Hände stets oben und blieb seltener in den Blöcken hängen. Im vierten Viertel übernahm er erneut Verantwortung, erzielte zehn Punkte und hatte letztlich den Sieg in den Händen – sein Korbleger mit Ablauf der Uhr allerdings wollte nicht fallen.

In der Verlängerung hielt er sich zurück, brachte den Ball in Nowitzkis Hände und ließ den Routinier machen. Erst als Nowitzki seine Würfe nicht mehr traf, ging er selbst wieder zum Korb, verlor dabei in der so wichtigen Phase gleich zweimal den Ball und zog das Unbehagen des Publikums auf sich. Vier Viertel überragend, in der Overtime leicht überfordert … der Mann ist 21.

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Das 75:80 der deutschen Basketballnationalmannschaft war eine der bittersten Niederlagen der vergangenen Jahre. Deutschland lag früh hoch zurück, kämpfte sich an aggressiv aufspielende Türken heran – nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Die Einzelkritik beleuchtet die Leistungen aller DBB-Akteure.

Dennis Schröder

Es war das schwächste Spiel von Dennis Schröder bei dieser EuroBasket – trotz seiner 24 Punkte. Sehr passiv startete er in die Partie, wurde von Sinan Güler über das gesamte Feld verteidigt und fand kaum die richtige Antwort: Am Korb wurde Schröder erst abgeräumt, spielte im nächsten Angriff einen Ballverlust und war dann merklich raus aus seinem Rhythmus und der Partie, weil er sich in jedem Angriff gegen eine Mauer aus roten Trikots anlaufen sah.

Defensiv verlor er mehrfach den über die ersten beiden Partien sehr enttäuschenden Ali Muhammed, der sich prompt mit zwei Dreiern bedankte. Zwar bäumte sich Deutschlands designierter Leader immer wieder auf – traf hier einen Floater, da ein paar Freiwürfe – in der Summe wollte ihm aber zu wenig gelingen. Was Schröder zugutegehalten werden sollte, ist, dass er über weite Strecken Verantwortung übernehmen wollte … zumindest als Scorer. Seine Entscheidungen waren dabei nicht immer glücklich, ihm fehlte aber auch ganz klar die Unterstützung seiner Teamkollegen, die sich zum größten Teil nur zu gerne hinter ihm versteckten.

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Deutschland verlor so knapp wie unglücklich gegen die Favoriten aus Serbien. Wie sich die Akteure von Bundestrainer Chris Fleming dabei jeweils schlugen, beleuchtet Jannes Schäfer in seiner DBB-Einzelkritik.

Dennis Schröder

Ab der ersten Minute attackierte Dennis Schröder aggressiv den Korb und zeigte vor allem im ersten Viertel, dass auch Serbien große Schwierigkeiten damit hat, seine Schnelligkeit zu kontern. Der Braunschweiger leistete sich vor allem im zweiten Viertel aber einige unnötige Ballverluste, fand mit laufender Spieldauer jedoch zunehmend eine Balance zwischen eigenen Abschlüssen und Kickouts in die Ecke oder auf den Flügel. Dort warteten Deutschlands Schützen und verwandelten seine Anspiele vor allem in der zweiten Hälfte zielgenau.

Gegen Ende des Spiels allerdings wirkte der 21-Jährige leicht überfordert: Zu tief zog er in die Zone, fand dann keine Anspielstationen und musste unter Zeitdruck neue Optionen auftun. Auch seine Wurfauswahl war gegen Ende – nicht nur selbstverschuldet, sondern auch, weil ihm spät in der Uhr die die Alternative fehlte – durchaus zweifelhaft. Die Nerven von der Linie allerdings behielt der Point Guard und konnte auch Milos Teodosic im Zaum halten, als es drauf ankam. Ein über weite Strecken starkes, mitunter dominantes Spiel von Schröder, am Ende aber sollte er offensiv Lehrgeld zahlen.

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